Beschreibung
Der Quellgrund für das unermessliche Gebirge an Leid und Elend, welches das Dritte Reich über Deutschland und die ganze Welt gebracht hat, liegt allein in der Person Hitlers, dem in einer Art Umkehrschluß ein monströses Maß an Bösem zugeschrieben wird, auch von Verrücktheit, Wahnkrankheit, Hirnkrankheit und sonstiger Entartung ist die (entschuldigende) Rede.Das hält nervenärzlicher (und forensischer) Kritik nicht stand. Hitler muß als gesund angesehen werden. Er war zwar ein Psychopath: gemütslos, innerlich leer, bindungsunfähig, hysterisch, lügenhaft und von Größenideen angetrieben. Aber der eigentliche Drehpunkt für ein Verständnis liegt an anderer Stelle. Um diesen aufzudecken, wurde ein Kunstgriff verwendet, indem in fiktiven Gesprächen Hitler selbst zu Wort kommt. Die Fiktionen sind an allen Stellen durch bekannte Fakten der Biographie getragen, ohne daß mit diesen der Text belastet wird. Das erlaubt sehr radikales Vordringen und eine gewisse Leichtigkeit der Gangart, die auch Lächerliches bemerken kann.Der Drehpunkt liegt im Versagen der Rechtsordnung und ihrer Sachwalter, die Hitler gewähren ließen, wenn er das Zulässige überschritt, was er sich als persönliche Tüchtigkeit anrechnen ließ. Dieser Standpunkt wendet sich gegen die Mahner um Erinnerung, die damit zwar ihre Gutheit retten, aber zum Verständnis, das so dringend erforderlich ist, nichts beitragen und zum Schweigen gebracht werden müssen, auch um unsere Kinder vor ihnen zu beschützen.
Autorenportrait
Prof. Dr. Ulrich Supprian, Jahrgang 1931, ist Nervenarzt, Schüler von Hans Bürger-Prinz und war als Professor für Psychiatrie an der Universitätsklinik Hamburg tätig. Hier verbrachte er sein gesamtes wissenschaftliches Leben mit der Aufklärung der inneren Natur einer Geisteskrankheit, der manisch-depressiven Erkrankung.