Beschreibung
Hätte dieses Projekt einen Paten, es wäre ohne Frage Heiner Müller. Der deutsche Theaterautor, den man kaum jemals ohne Zigarre sah, und dem noch immer seine Fans Zigarren auf sein Grab legen. Was Heiner Müller mit den Zigarrenkisten machte, ist nicht überliefert. Wohl aber, was der Maler Bernd Völkle aus ihnen macht. Er benützt sie als Bildträger mit Hang zum Verborgenen. Auf knapp 50 Zigarrenkisten ist seine Serie mittlerweile angewachsen, Völkle bewahrt sie in einem Regal auf, der einen Setzkasten im wörtlichsten Sinne darstellt. Wo früher Bleilettern gelagert wurden, hat Bernd Völkle nun seine Vorbilder, Wahlverwandte und Antipoden eingestellt. Die Schriftsteller Elfriede Jelinek und Arnold Stadler befinden sich gleichermaßen darunter wie Arnold Schönberg oder Friedrich Nietzsche. Die Köpfe, die Völkle bemalt und beklebt, sind
Teil eines besonderen Ordnungssystems, das eng mit seinem Schaffen verbunden ist. Das Gespräch der beiden Freunde Bernd Völkle und Klaus Theweleit, geht den Spuren dieser Künstler nach, entdeckt manches Geheimnis und belässt dieser besonderen Serie ihren ganz eigenen Reiz. Es ist auch eine Unterhaltung über das Wesen der Freundschaft, unterbrochen wird es lediglich durch Wissenswertes über kubanische Zigarrenmarken und die Kunst des Zigarrenrollens.