Beschreibung
Am Ende des 15. Jahrhunderts war der Bodenseeraum eines der Zentren bei der Entstehung von Hexenwahn und Hexenverfolgung in Europa. Allein im Bistum Konstanz wurden in den 1480er Jahren etwa 48 Frauen als Hexen verbrannt. Den Ravensburger Hexenprozessen kommt insofern überregionale Bedeutung zu, als dort der päpstliche Inquisitor Heinrich Institoris 1484 persönlich Prozesse durchführte. Institoris ist der Verfasser des "Hexenhammer", jener verhängnisvollen Anleitung für die Verfolgung und Folterung von "Hexen". Die Beiträge zu Heinrich Institoris, seinem "Hexenhammer" und der Verfolgung in Ravensburg und am Bodensee sowie die davon beeinflussten späteren Hexenprozesse in der Landvogtei Schwaben zeigen die Hexenverfolgung im Zusammenhang des religiösen und sozialen Lebens in Oberschwaben und am Bodensee.
Autorenportrait
Andreas Schmauder ist Leiter des Stadtarchivs Ravensburg und Lehrbeauftragter an der Geschichtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen.