Beschreibung
Was konnten Dörfer im Heiligen Römischen Reich der Politik ihres Fürsten entgegensetzen? Wie konnten sie die lokalen Machtverhältnisse zu ihren Gunsten verändern? Wie legitimierten sie Widerstand und Protest? Auf der Grundlage von Zeugenaussagen vor dem Reichskammergericht bietet Matthias Bährs Studie eine Antwort auf diese Fragen. Der Autor zeigt, dass die ländliche Gesellschaft im 17. und 18. Jahrhundert allen anderen Akteuren bei Gericht - auch den gelehrten Juristen - auf Augenhöhe begegnete. Sie brachte eigenständige >>politische Sprachen>einfachen Leute<<, die von den Gemeinden und ihren Zeugen zu durchschlagenden Argumentationsstrategien umgemünzt wurden.
Autorenportrait
Matthias Bähr ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit in Münster. Er wurde 2011 promoviert.