Beschreibung
Seit seine Sudelbücher postum veröffentlicht wurden, gilt Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) als der tiefsinnigste deutsche Aphoristiker; für seine Zeitgenossen war er der erste Professor für Experimentalphysik, der durch Sprachkunst und eine Vielzahl ausgeklügelter Experimente seine Zuhörer an der modernen? Universität Göttingen zu fesseln verstand, als Physik noch allgemeinbildendes Fach für alle Studienrichtungen war. Der Stil dieser Vorlesungen schlug sich allerdings nicht in einem eigenen Kompendium nieder; vielmehr legte er ihnen als Lehrbuch die Anfangsgründe der Naturlehre seines Vorgängers J. Chr. P. Erxleben zugrunde, das Lichtenberg dazu viermal neu herausgab - im Grundtext unverändert. Einen Eindruck kann deshalb allein die von Gottlieb Gamauf ausgearbeitete Mit- und Nachschrift vermitteln, die, bislang weitgehend unbekannt, nach 1808/12 erstmals wieder vorgelegt wird. Sie stellt ein letztes Kompendium allgemeinbildender akademischer Physik dar und repräsentiert zugleich den erstaunlichen Kenntnisstand der Gebildeten des ausgehenden 18. Jahrhunderts.
Autorenportrait
Fritz Krafft ist international aneraknnter emeritierter Professor für Wissenschaftsgeschichte. Er begann nach einem geistes- und naturwissenschaftlichen Studium in Hamburg dort auch seine akademische Laufbahn, die ihn über Mainz schließlich nach Marburg führte, wo er bis 2000 das in Deutschland einzigartige Institut für Geschichte der Pharmazie leitete. Er ist Mitglied u. a. der Leopoldina (Halle), der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt und der Académie Internationale d´Histoire des Sciences, war Präsident u. a. der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte und des deutschen Nationalkomitees in der Intern. Union für Geschichte und Philosophie der Wissenschaften, Gründer und Herausgeber der international hoch angesehenen Zeitschrift "Berichte zur Wissenschaftsgeschichte" sowie Autor von über 50 Büchern und zahlreichen Beiträgen in Handbüchern und wissenschaftlichen Zeitschriften.