Beschreibung
Wohnungsnot, explodierende Mieten und die Verdrängung von MieterInnen sind brennende Themen unserer Zeit - genauso wie der andauernde Protest dagegen. Doch dass MieterInnen auf die Straße gehen und Widerstand gegen Hauseigentümer, Investoren und eine unsoziale Wohnungspolitik leisten, ist nicht neu. Zahlreiche der meist vergessenen Kämpfe stellen uns die AutorInnen des Buches vor: Neben den legendären Blumenstraßenkrawallen 1872 und den Mietstreiks der Weimarer Republik wird der Widerstand gegen die Sanierungspolitik West-Berlins und die Aufhebung der Mietpreisbindung thematisiert. Geschildert werden auch die Kämpfe migrantischer MieterInnen und der BewohnerInnen von Großsiedlungen um menschenwürdige Wohnverhältnisse. Vom sogenannten Schwarzwohnen in der DDR, den Hausbesetzungen der 1980er und 90er Jahre und den Wir-bleiben-Alle-Kampangen der Wendezeit wird der Bogen geschlagen bis in die Gegenwart. Das Buch nimmt eine historische Spur auf, die Berlin bis heute prägt. Es erläutert Zusammenhänge und stellt Gegenwartsbezüge her: Was waren die konkreten Anlässe und Hintergründe? Wer die Akteure und was ihre Motive? Und was lässt sich aus den Kämpfen vergangener Jahrzehnte lernen? Mit Beiträgen von Azozomox, Jürgen Enkemann, Gigi, Duygu Gürsel, Henning Holsten, Andreas Hüttner, Armin Kuhn, Philipp Mattern, Peter Nowak, Marie Schubenz, Axel Weipert, Max Welch Guerra, Dietmar Wolf, Stefan Zollhauser.
Autorenportrait
Philipp Mattern, Jahrgang 1983, ist Politikwissenschaftler und lebt in Berlin. Er war viele Jahre in der Erwachsenenbildung und als Lehrbeauftragter tätig und ist derzeit Promovend an der Universität Duisburg-Essen und Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung. Er ist Redakteur bei der Zeitung MieterEcho der Berliner MieterGemeinschaft e.V. und Autor zahlreicher Aufsätze und Artikel in diversen Zeitungen und Fachzeitschriften.