Beschreibung
Rund hundert Bronzeskulpturen und Fotografien aus über hundert Jahren treffen in der exquisiten Sammlung Thomas Herrendorf aufeinander und vermitteln ein konzentriertes und zugleich facettenreiches Bild des nackten Mannes oder - um den kunsthistorischen Terminus zu bemühen - des männlichen Aktes in der bildenden Kunst. Die Gegenüberstellung von Fotografie und Skulptur ist dabei von spielerischer Natur, sie offenbart Entsprechungen und Gegensätze und wirft ein prägnantes Licht auf die Rezeption und Wirkung des unbekleideten männlichen Körpers in den beiden so unterschiedlichen Kunstmedien. Der gleichberechtigte Dialog der Werke führt dabei zu überraschenden und durchaus auch provokanten Sichtweisen. Die Auswahl umfasst Werke von Hugo Lederer und Will McBride, Auguste Rodin und Boris Ignatowitsch, August Kraus und Herbert Tobias, Arno Breker und Robert Mapplethorpe, Clemens Pasch und Andreas Fux sowie zahlreicher anderer. Der begleitende Essay von Boris von Brauchitsch beleuchtet das ästhetische und gesellschaftliche Spannungsfeld des vergangenen Jahrhunderts, in dem sich der männliche Akt - euphorisch gefeiert und erbittert angefeindet - einmal mehr als Kunst behaupten konnte.
Autorenportrait
Dr. Boris von Brauchitsch studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte, Promotion im Bereich Fotografiegeschichte. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher zur Kunst und Fotografie. Zuletzt erschienen in der Edition Braus "Der Schatten des Führers. Der Fotograf Walter Frentz zwischen Avantgarde und Obersalzberg", "Ohne Motor. Das Fahrrad im alten Berlin", "Unter Dampf. Historische Fotografien von Berliner Regional- und Fernbahnhöfen", "Abgehoben. Eine kleine Geschichte des Fliegens in Berlin" sowie "Abgefahren. Die Automobilisierung in historischen Fotos aus Berlin".