Beschreibung
Schmierstoffe sind in Windkraftanlagen sowohl aufgrund extrem instationärer Betriebsbedingungen als auch durch stark wechselnde klimatische Umgebungsbedingungen sehr stark belastet. Diese Anforderungen führen verbreitet zum Einsatz hoch additivierter Schmierstoffe, der vor dem Hintergrund einer sehr hohen Freisetzungsquote von ca. 50% aufgrund von Leckagen und Havarien die Frage nach der Umweltverträglichkeit aufwirft. Dies ist insbesondere im Zuge des Ausbaus der Offshore-Windenergiegewinnung im Bereich ökologisch sensibler küstennaher Seegebiete relevant. Auf der anderen Seite gelten umweltverträgliche Schmierstoffe, insbesondere solche auf Esterbasis, im klimatisch exponierten Anwendungsgebiet der Windkraft als anfällig für feuchtigkeitsinduzierte Verminderungen der tribologischen Leistungsfähigkeit aufgrund von Hydrolyseeffekten. In der vorliegenden Arbeit werden daher Verschleiß- und Ermüdungsversuche mit einem konventionellen, hoch additivierten Referenzschmierstoff und einem esterbasischen, gering additivierten und biologisch abbaubaren Schmierstoff unter wirklichkeitsnahen Belastungs- und Klimabedingungen in einem Wälzlager- und einem Getriebeprüfstand vorgestellt. Von besonderem Interesse ist dabei der Vergleich der tribologischen Leistungsfähigkeit der Schmierstoffe unter der Anwesenheit von Wasser in praxisüblichen Konzentrationen. Neben den Prüfstandsuntersuchungen bilden Feldversuche mit den gleichen Schmierstoffen auf zwei Windkraftanlagen einen weiteren Schwerpunkt dieser Arbeit.