Beschreibung
Pierre Chappuis ist ein Dichter der Natur. Durch sein ausserordentliches Gespür und die Unverwechselbarkeit seiner Poesie bringt er sie so einfühlsam zur Sprache, als hätte sie selbst das «Wort» ergriffen, um ihre Ödnis und Pracht, ihre Grausamkeit und Sanftmut, ihre Beharrlichkeit und ihren Wandel sprachlich zu offenbaren.
Die Natur hat bei Chappuis kein idyllisches und auch kein dramatisches oder exotisches Gepräge, sie erscheint zumeist in vordergründiger Unscheinbarkeit mit Feldern und Wäldern, Gewässern und Hügeln, Felsen und Pfaden, eine in sich ruhende, weitgehend unbeschädigte Welt, die freilich durch jäh klaffende Abgründe oder durch zivilisatorischen Lärm aus der Ferne – Autobahn, Eisenbahn, Fabrik – bisweilen auch bedrohliche Komponenten erkennen lässt.
«So weit die Stimme reicht?/?À portée de la voix» versammelt in sich all die Themen, Motive und Verfahren, die der Autor im Verlauf vieler Jahrzehnte immer wieder aufgegriffen und dabei laufend differenziert und fortentwickelt hat.
Autorenportrait
Pierre Chappuis, geboren 1930 in Tavannes (Berner Jura), hat während Jahrzehnten in Neuchâtel (wo er noch heute ansässig ist) als Lehrer für französische Sprache und Literatur gearbeitet. Als Dichter ist er erst ab 1969 in Erscheinung getreten, zunächst ohne merkliche Resonanz, bis er um 1990 im Verlag José Corti in Paris zum Hausautor avancierte. Seither hat er dort in regelmässigem Wechsel seine schmalen Lyrik- und Essaybände vorgelegt, die inzwischen, weit über die Schweiz hinaus, zu den grossen Errungenschaften zeitgenössischer Poesie und Poetik zu zählen sind.