Beschreibung
'Cornelia' ist eine Liebesgeschichte und zugleich die Geschichte einer späten und ungewöhnlichen Emanzipation. Cornelia, eine 50jährige geschiedene Frau, erwartet nichts mehr vom Leben. Freudlose Jugend, unerbittlich strenge Eltern, Heirat, ein dem Ehemann zuliebe aufgegebenes Studium, Hausfrauendasein, zwei Kinder, inzwischen erwachsen und ihr entfremdet, Scheidung, als der Ehemann sich in eine viel jüngere Frau verliebt, mühsamer Wiedereinstieg ins Berufsleben – das sind die Stationen ihres Lebens. Sie hat sich mit ihrer Einsamkeit und der Eintönigkeit ihres Alltags als Sekretärin in einer Genfer Garage abgefunden.
Doch zwei Ereignisse brechen in die Leere ihres Daseins ein und erschüttern sie zutiefst: das Wiedersehen mit ihrer krebskranken Jugendfreundin Francesca und, auf der Reise zu ihr nach Rom, die Begegnung mit Peter, einem jüngeren Mann. Mit ihm lernt sie zum erstenmal im Leben die Liebe kennen. Doch Peter ist verheiratet und denkt nicht daran, seine geordneten Verhältnisse aufs Spiel zu setzen. Als er sie verlässt, stürzt Cornelia in eine Krise – die ihr aber die Chance gibt, die Zukunft 'vollkommen neu zu erfinden'.
Die deutsche Erstausgabe (frz. Originaltitel: Cornélia) erschien 1988 unter dem Titel Zerbrechendes Glas.
Autorenportrait
Yvette Z’Graggen, geboren 1920 in Genf. Nach langjähriger Tätigkeit beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz, für das sie u.a. in Italien und Paris arbeitete, war sie als Übersetzerin und viele Jahre als Mitarbeiterin von Radio Suisse Romande tätig. Mit vierundzwanzig Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Roman, 'La Vie attendait', der ein grosser Erfolg wurde. Seither publizierte sie zahlreiche Werke – Romane, Erzählungen und Hörspiele –, von denen etliche ins Deutsche übersetzt wurden. Yvette Z’Graggen starb am 16. April 2012 in Genf.
Für ihr Werk wurde Yvette Z’Graggen mehrfach ausgezeichnet, u.a. erhielt sie 1951 für ihren Roman 'L’Herbe d’octobre' ('Oktobergras') und 1996 für ihr Gesamtwerk den Preis der Schweizerischen Schillerstiftung sowie für die Erzählung 'Les Années silencieuses' ('Die Jahre des Schweigens') 1982 den Preis der Genfer Schriftstellergesellschaft. Ihr Roman 'La Punta' wurde 1992 mit dem Prix des Auditeurs de la Radio Suisse Romande gewürdigt.
Rezension
'Die Geschichte der 50jährigen Cornelia bietet eine Fülle von Identifikationsmöglichkeiten.'Neue Zürcher Zeitung