Beschreibung
Ein einfacher, kaum des Lesens und Schreibens mächtiger Senner, der offenbar einer Straftat angeklagt ist, schreibt dem Gericht und versucht seine Lage zu erläutern. Entsprechend ungelenk ist die Sprache, die ihm Adolf Muschg verleiht. Auf geschickte Weise sorgt Muschg für Spannung, indem er zunächst nur Andeutungen einstreut und erst allmählich deutlicher wird. Sobald dann klar ist, dass es sich um ein inzestuöses Verhältnis zwischen dem Vater und seiner älteren Tochter handelt, setzt Muschg noch eins drauf. Der Reiz der Erzählung liegt auch in der Diskrepanz zwischen der Tat und ihrer Einschätzung durch den einfältigen Briefschreiber. Über den Autor: Der Schweizer Autor Adolf Muschg (geb. 1943) wurde für sein literarisches Werk bereits mehrfach ausgezeichnet. 2008 ist er - zusammen mit fünf anderen - für den Schweizer Buchpreis nominert, welcher im November 2008 auf der buch.08 in Basel verliehen wird.