Beschreibung
Aufbrüche, Gefahren – und der Alltag vieler Menschen: Migration ist selten ein einsamer
Entscheid für ein besseres Leben, sondern wird von Familien und Verwandtschaften
mitbestimmt. Er ist von sozialen und technischen Netzwerken, funktionierenden Smartphones
und verschiedenen Dienstleistern abhängig. Gleichzeitig sind Migrantinnen und
Migranten von Bürokratien, fehlendem Menschenrechtsschutz oder ausbeuterischen
sozialen und wirtschaftlichen Strukturen bedroht. Der «Almanach Entwicklungspolitik
2024» von Caritas Schweiz untersucht die Infrastrukturen der globalen Migration in
18 Beiträgen: von Venezuela bis in den Niger und die Republik Moldau, von Klimarisiken
bis zu Diaspora-Netzwerken und Kleinunternehmerinnen dies- und jenseits nationaler
Grenzen. Dabei wird klar: Soll die Internationale Zusammenarbeit Wirkung erzielen, muss
sie nicht nur von den Bedürfnissen, sondern auch von den Strategien und Interessen der
Migrierenden ausgehen – und sich vor allem für deren Menschenrechte einsetzen.
Inhalt
Entwicklungspolitische Trends
Angela Lindt, Michael Egli
Widersprüchlichkeit und fehlende Kohärenz in der Schweizer Migrationsaussenpolitik
I. Teil Realitäten und Debatten der globalen Migration
Susan Thieme
Migrationsinfrastrukturen und
Mobilitätsungerechtigkeit
Judith Kopp
Kontroverse Fluchtursachenbekämpfung
Sarah Estermann, Verena Donislreiter
Existiert ein Automatismus zwischen
Klimawandel und Migration?
Marion Panizzon
Der UNO-Migrationspakt: Von der Architektur
zur Infrastruktur für die internationale Migration
Kiri Olivia Santer
Eine Infrastruktur der Abschreckung
Djédou Martin Amalaman
Migration in Westafrika: Traditionen, Krisen
und Akteure
Jochen Oltmer
Was alles «Flucht» sein kann
2. Teil Infrastrukturen, die ermächtigen: Zivilgesellschaft
und internationale Zusammenarbeit
Sandra Boulos
«Money matters» – innovative Finanzprodukte
helfen Migrierenden bei der Unterstützung
ihrer Heimat
Gerhard Schaumberger, Luiza Sekiraqa
Die Diaspora – Potenzial für wirtschaftliche
Entwicklung des Kosovo
Lucia Messer
Die Solidarität der ersten Stunde schwindet,
der schwierige Alltag beginnt –
der Ukraine-Krieg in zwei Nachbarländern
Yvonne Riaño
Kleinunternehmer im Grenzgebiet –
ein Beitrag zur lokalen Entwicklung?
Moctar Dan Yayé, Hans-Georg Eberl
Mobilität im Sahel und in der Sahara –
und die europäische Grenzpolitik
Meron Zeleke
Äthiopische Frauen auf Arbeitssuche am Golf
Karin Wenger
Myanmar: Die Smartphone-Revolution
Ibrahim Soysüren, Mihaela Nedelcu
Digitale Technologien: Unerlässlich
fürs Überleben
Martin Arnold
Wenn Kinder auf der Flucht zu früh erwachsen
werden
III. Teil Synthese aus der Sicht von Caritas Schweiz
Franziska Koller
Und wenn sich eine Milliarde Menschen auf den Weg machen würde?