Beschreibung
In Odessa irrt ein junger Mann ziellos umher. Er ist schmutzig, er stinkt, er läuft einem Hund hinterher. Sein Name ist Anatol Grigorjevic, und er ist letzte Nacht aus seinem Grab gestiegen. Irina, seine Nachbarin, hat ihn wieder zum Leben erweckt. Da sie, die unglücklich in einen Toten Verliebte, nicht weiß, dass ihr Wiederbelebungsversuch erfolgreich war, irrt sie nun genau wie Anatol planlos durch ihr Leben, von Odessa quer durch die Ukraine und wieder zurück, auf der Suche nach Sinn. Den findet auch Anatol in seiner Rastlosigkeit nicht, auch wenn er zwischendurch vermeint, der Hund, den er Celobaka nennt und der ihn seit seiner Auferstehung auf beinah magische Weise begleitet, wüsste genau, wohin der Weg führe.In ihrem außergewöhnlichen Roman, der an die fantastisch-absurde Tradition eines Bulgakov gemahnt, gelingt es Cordula Simon nicht nur, zwei Menschen in ihrer Einsamkeit geradezu schmerzhaft zu porträtieren, die surreale Geschichte eines wieder zum Leben Erweckten ist üppig gefüllt mit ukrainischen Impressionen, bizarren Charakteren und kafkaesken Situationen. Ein beeindruckendes Debüt!
Autorenportrait
Cordula Simon, geboren 1986 in Graz, aufgewachsen in der Oststeiermark. Studium der deutschen und russischen Philologie in Graz und Odessa. Mitglied der Literaturgruppe plattform. Veröffentlichungen in verschiedenen Zeitschriften (u. a. manuskripte, ZEIT Campus). Erster Preis beim ZEIT-Campus-Literaturwettbewerb 2009, manuskripte-Förderpreis 2010, Gustav-Regler-Förderpreis des Saarländischen Rundfunks 2011, Rotahorn-Preis 2012. Bei Picus erschien ihr erster Roman 'Der potemkinsche Hund' (2012) und zuletzt 'Ostrov Mogila' (2013).