Beschreibung
wie gesagt: das klingt nach Wiedererkennung, nach Schema. Nicht so bei Hahn. Hahns Texte stellen keine dienstfertigen Wiederholungen her. Sie sind dem Gestus der Gegen-Wart verpflichtet. Die Warte: ein Aussichtsturm. Der Wart: der Hüter. Und Gegen? Wogegen steht ein Moment? Doch wieder nur gegen einen anderen, einen nächsten. Und der reibt am vorigen. Am kommenden. Und der wieder am vorvorigen. Oder übernächsten. Bis dass die (poetischen) Funken sprühen. Wie gesagt: Zyklen. Hahns Texte sind „stills“. Kleine Aussichtstürme, die sich der Sprache verschrieben haben. Sie gehen auf, verfließen in der Idylle der Druckerschwärze, um sich gleichzeitig dagegen zu sperren. Gegen-Warts-Literatur, wie gesagt.
Autorenportrait
Friedrich Hahn, geboren 1952, lebt als freier Autor in Wien. Zahlreiche Bücher mit Lyrik und Prosa, außerdem Hörspiele, Performances, Stücke fürs Theater. 2001 erhielt er den Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich.