Beschreibung
In Band 4 der Schriftenreihe Zeitdiagnosen wird Macht keineswegs nur auf Gewaltverhältnisse reduziert. Versteht man – im Sinne von Max Weber – Macht als Chance, seinen Willen durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht, dann wird man der Möglichkeit gewahr, dass sich Machtansprüche nicht nur hinsichtlich der durch sie ins Spiel gebrachten Willensziele, sondern auch hinsichtlich der Art der bei ihrer Durchsetzung zur Anwendung kommenden Mittel grundlegend unterscheiden können. Eine gewisse Form der „Übermächtigung“ ist allerdings den sanften wie den virulenten Mitteln der Gewalt allemal eigen.Im ersten Teil des vorliegenden Sammelbandes geht es um bestimmte Formen einer unseren Intellekt und unsere Mentalität vereinnahmenden Macht: der als Rechtfertigungsgrund für aktuelles Handeln sowie der als Last oder als moralische Verpflichtung empfundenen Geschichte. In einem umfangreicheren zweiten Teil stehen vor allem aktuelle Formen von manifester und latenter Willensdurchsetzung im Vordergrund der Betrachtung: solche im Bereich der internationalen Beziehungen, der politischen Ökonomie, aber auch des Rechts.
Autorenportrait
Karl Acham lehrt Philosophie und Soziologie an der Universität Graz. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Theorie, die Ideengeschichte sowie die Wissenschaftslehre der Sozialwissenschaften.