Beschreibung
„Unsere abendländische Kultur ist krank“. Ist das wirklich die Botschaft der Philosophie, die nicht auf die Analyse ihrer klassischen Fragen verzichten kann und will? Der Fall Heidegger – wie auch der von Georg Lukács, der in Vajdas Buch ebenfalls eine wichtige Rolle spielt – scheint diese These zu bekräftigen. Die Essays des Bandes (über Kierkegaard, Husserl, Scheler, Freud, Kundera, Rorty und andere) versuchen aber zu zeigen, dass die philosophische Fragestellung, dieses kindliche Unternehmen des Erwachsenen auch des metaphysischen Zeitalters – uns – in sich selbst nicht zur Kulturkritik und zur Neigung zum Tyrannischen (Hannah Arendt) führt. Philosophie beginnt, kulturkritisch und dadurch gefährlich zu sein, meint Vajda, wenn sie ihre kritische Fragen selbst beantworten will. In diesem Sinne analysieren die in diesem Band versammelten Texte auch die mittlere Phase von Heideggers Denken und versuchen zu zeigen, dass der Philosoph nach 1938 nur noch das Fragwürdigste zu fragen trachtet.
Autorenportrait
Der Autor, zwischen 1973 und 1989 als Dissident in Ungarn von jeder öffentlichen philosophischen Tätigkeit ausgeschlossen, lehrt heute wieder Philosophie in Debrecen.