Beschreibung
Innerhalb nur eines Jahrzehnts veränderte die Historikerin Lydia Marinelli (1965-2008) unseren Blick auf die Entdeckungen Freuds und die Verbreitung der Psychoanalyse wesentlich: Sie entwarf eine Reihe neuer Fragestellungen, die dem Transfer dieser neuen Form von Wissen und Wissenschaft nachgingen. Der vorliegende Band versammelt ihre zwischen 1995 und 2008 veröffentlichten Aufsätze, erweitert um die wichtigsten Texte zu den von ihr kuratierten Ausstellungen und einige unveröffentlichte Manuskripte aus dem Nachlass. Die Beiträge zeichnen den Prozess ihrer Auseinandersetzung mit der Mediengeschichte der Psychoanalyse nach: Formen des Schreibens, Publizierens und Lesens in der frühen Psychoanalyse werden dabei ebenso brillant vergegenwärtigt wie das komplexe Verhältnis von Film und Traum und die Problematik der Musealisierung der Psychoanalyse.
Autorenportrait
Lydia Marinelli (1965-2008) war seit 1999 wissenschaftliche Leiterin des Sigmund-Freud-Museums in Wien. Sie kuratierte mehrere große Ausstellungen (u.a. 'Internationaler Psychoanalytischer Verlag', 'Meine alten und dreckigen Götter', 'Freuds verschwundene Nachbarn' und 'Die Couch. Vom Denken im Liegen'), unterrichtete an der Universität Wien und war als Forscherin an mehreren Institutionen zu Gast (u.a. an der Harvard University und am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin).