Beschreibung
Und wie dem Schöpfer seine Schöpfung, nämlich der Mensch, durch die Hybris der Erkenntnis gewissermaßen entglitt, so begann dem Menschen seine Schöpfung zu entgleiten, nämlich die Gesellschafts-, die Staaten-, die Institutionen- und Apparatenwelt. Wie Gott des Menschen nicht mehr Herr zu werden scheint, so wird der Mensch seiner Schöpfung nicht mehr Herr: sie entwickelt eine Eigengesetzlichkeit, die ihn in seiner Freiheit und Existenz bedroht. Heinrich Schirmbeck
Autorenportrait
Heinrich Schirmbeck, am 23.2.1915 in Recklinghausen geboren und am 4.7.2005 in Darmstadt gestorben, zu Lebzeiten zeitweise hochberühmt und einige Jahre später fast vergessen, ist für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der bedeutenden deutschen Schriftsteller. Als erster und nahezu einziger stellt er sich den Herausforderungen, die das Nuklearzeitalter und die Revolution der Biologie für den Menschen und die Literatur bereithalten. Als Erzähler und Essayist, als friedenspolitischer Mahner und Vorausdenker ist er von ungeahnter Aktualität.