Beschreibung
Führung in ihren Kerndimensionen zu erfassen, ist einfach und schwer zugleich. Es gibt unzählige Definitionen von Führung im beruflichen Kontext, die aber meist nur an der Oberfläche kratzen, denn sie können die menschlichen Emotionen, die damit zusammenhängen, immer nur unzureichend wiedergeben. Weder das was derjenige empfindet, der führt, noch das was derjenige, der geführt wird, empfindet, spiegelt sich in einer allgemeinen Definition. Aber genau darum geht es in erster Linie bei Führung im Ehrenamt - um Emotion.Menschen, die ehrenamtlich in Verbänden aktiv sind, suchen Sinn. Sie wollen etwas mit anderen zusammen erreichen und ihre Freizeit sinnvoll gestalten. Damit steigen die Anforderungen an die Person, die eine verantwortliche Position in einer ehrenamtlichen Organisation einnimmt, enorm. Sie tritt aus der Reihe der Aktiven nach vorne, um die gemeinsame Arbeit noch besser zu organisieren, sie voranzubringen und zu repräsentieren. Ihr fehlen dafür aber die Möglichkeiten eines Vorgesetzten, wie man sie aus dem beruflichen Führen kennt. Eine Führungskraft im Ehrenamt muss es schaffen, andere zu überzeugen, weshalb die Richtung, die sie einschlägt, die richtige ist und weshalb es sich lohnt, ihr zu folgen.Unsere Gesellschaft lebt vom vielfältigen ehrenamtlichen Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger, aber zum Thema Führen im Ehrenamt, also einer sehr verantwortungsvollen, gesellschaftlich relevanten Aufgabe, gibt es wenig Orientierung. Das soll dieses Buch ändern. Zielsetzung ist es, das Führen im Ehrenamt transparenter und verständlicher zu machen sowie persönliche Lerneffekte von im Ehrenamt erfahrenen Führungskräften weiterzugeben.
Autorenportrait
Eva Fischer studierte Pädagogik, Psychologie und Soziologie in Passau, Charleston und Strasbourg. Die Promotion erfolgte berufsbegleitend 2004. Seit 2008 leitet sie das Weiterbildungsinstitut ZFUW der Universität Koblenz-Landau.