Beschreibung
DAB+ wird als digitaler Nachfolger des etablierten UKW-Hörfunks betrachtet. Ein Ziel von DAB+ ist die frequenz- und kosteneffiziente Programmversorgung großer Sendegebiete mit zahlreichen Hörfunkprogrammen. Ermöglicht wird dies in sogenannten Gleichwellennetzen, die nur eine Frequenz benötigen. UKW-Sendenetze hingegen benötigen stets mehrere Frequenzen.
Beim UKW-Hörfunk erlaubt das Mehrfrequenznetz, das angebotene Programm sowohl identisch im gesamten Netz anzubieten, als auch zeitweise verschiedene lokale Programme auszusenden.
In dieser Arbeit werden verschiedene technische Lösungen untersucht, um auch in DAB+-Gleichwellennetzen lokale Dienste einzubringen. Dazu werden verschiedenste Ansätze auf die Anwendbarkeit bei DAB+ geprüft, die von etablierten bis zu speziellen Möglichkeiten reichen, die aus digital-terrestrischen Übertragungsstandards bekannt sind.
Es wird ein System vorgeschlagen, das existierende DAB+-Empfänger unterstützt. Der Vorschlag wird mittels Simulationen auf die Leistungsfähigkeit und die resultierende Versorgung evaluiert. Dabei wird festgestellt, dass sich eine ungestörte Lokalprogrammversorgung um die jeweiligen Sender ergibt. Zwischen den Sendern besteht stellenweise kein Empfang. Dennoch kann eine lückenlose Lokalprogrammabdeckung erzielt werden, die insbesondere bei vielen verschiedenen Lokalprogrammen ressourcenschonender ist als bisherige Verfahren.
Die Technik wird in einem realisierten Gleichwellennetz evaluiert. Messfahrten zeigen die erzielte Leistungsfähigkeit und die Empfangsgebietsausmaße. Die Empfangsgebiete können durch die Nutzung von Empfängern, die Gleichkanalinterferenz bei der Decodierung berücksichtigen, im Vergleich zu markttypischen Empfängern signifikant vergrößert werden.