Beschreibung
Während der einzigartige Färöische Kettentanz mit seinen mittelalterlichen Wurzeln und seinen langen, gesungenen Balladen als wichtigstes kulturelles Erbe der Färinger gilt und schon früh wissenschaftlich untersucht wurde, finden die färöischen Tanzspiele - die ebenfalls zu gesungenen Balladen getanzt werden, denen aber andere Tanzfiguren und Formationen zugrunde liegen - bis heute kaum Beachtung. Aufgrund der starken Isolation der Färöer vollzogen die Bewohner die europäische Tanzentwicklung nicht mit, einzelne Elemente der jeweiligen Modetänze gelangten jedoch auf die Inseln und wurden dort aufgegriffen. Schon 1669 erwähnt Tarnovius Tanzspiele und bis zum Ende des 19. Jahrhunderts erfreuten sie sich großer Beliebtheit. Heute stehen sie aber vollkommen im Schatten des Färöischen Tanzes, werden kaum noch praktiziert und gelten als Spielereien, die sich mit dem ehrwürdigen Kettentanz nicht messen können. Dieses Buch stellt alle noch überlieferten Tanzspiele in ihren verschiedenen Varianten vor und zeigt Parallelen in den nordischen Ländern sowie im deutschsprachigen Raum auf, um den Tanzspielen eine ihnen gebührende Wertschätzung zu geben.
Autorenportrait
Andrea Susanne Opielka, Dr. phil.: Studium der Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Ruhr-Universität Bochum mit den Schwerpunkten Tanzwissenschaft und Ethnomusikologie. Promotion im Jahr 2007. Seit 2008 im Vorstand der Nordischen Vereinigung für Volkstanzforschung.