Beschreibung
Michel Foucaults Dispositivbegriff erlebt seit Jahren eine Konjunktur. Schließlich ermöglicht er es, immer komplexer werdende politische, gesellschaftliche und mediale Zusammenhänge zu denken. Allerdings ist zu beobachten, dass mit zunehmender Prominenz auch eine sukzessive Aushöhlung des Konzepts einhergeht.
Tanja Gnosa wirkt dem entgegen, indem sie die Genese des Begriffs in der Diskurstheorie Foucaults verortet. Unter Berücksichtigung der Machtanalyse wird ein Dispositiv-Verständnis entwickelt, das systematisch den Vermittlungsaspekt - das Mediale - miteinbezieht. Daraus resultiert ein integratives Dispositiv-Konzept, das erstmals die reziproke Genese von Wissen, Macht und Medien zu verstehen erlaubt.
Rezension
»Das Buch eignet sich hervorragend als umsichtiger und kenntnisreicher Debattenbeitrag für den Poststrukturalismus. Dass es dann auch oder trotzdem für dessen Kritiker eine anregende Lektüre sein kann, macht das Buch über den eigenen Theorietellerrand hinaus lesenswert.«
Raphael Beer, Soziologische Revue, 42/3 (2019)