Beschreibung
Die Geschichte der Verschwörungstheorie ist auch eine Geschichte der Medien. Im Fokus der Studie von John David Seidler steht nicht die Frage nach der Rolle von technischen Verbreitungsmedien, sondern die Reflexion über Medien als Gegenstand von Verschwörungstheorien selbst. Er zeigt: Massenmedien sind nicht erst seit der Re-Popularisierung des Slogans von der »Lügenpresse« zentraler Verdachtsgegenstand verschwörungstheoretischer Erzählungen. Unter Rückgriff auf die Verdachtstheorie des Medienphilosophen Boris Groys analysiert die Studie anhand historischer Konjunkturen moderner Verschwörungstheorien im deutschsprachigen Raum erstmals systematisch Geschichte und Funktion der verschwörungstheoretischen Rede über Medien seit dem 18. Jahrhundert.
Rezension
»Seidler kommt das Verdienst zu, die Forschung über Konspirationsvorstellungen um die Mediendimension bereichert zu haben.«
Armin Pfahl-Traughber, Zeitschrift für Internationale Freimaurer-Forschung 38 (2017)
»Die Arbeit [bietet] eine interessante historische Einordnung eines aktuellen Themas.«
Niklas Venema, Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, 19 (2017)
»Drei sehr detaillierte und gut gemachte Fallanalysen, die wertvolle Einblicke in Medienverschwörungstheorien zu drei Zeitpunkten der Moderne bieten. Für den Leser äußerst gewinnbringend ist die Darstellung des jeweiligen historischen Kontextes.«
POLITIKUM, 3 (2017)
»Seidler [sind] einige beachtens- und lesenswerte Trouvaillen aus der Geschichte der Journalismus- und Medienkritik gelungen, die auch jenseits seiner theoretischen Anstrengungen einen nachhaltigen Beitrag zur Kulturgeschichte der Medienkritik darstellen.«
Hektor Haarkötter, MEDIENwissenschaft, 1 (2017)
»Seidlers Buch ist ein interessanter Gedankengang durch zwei Jahrhunderte und allen zu empfehlen, die sich dafür interessieren, wie sich Gesellschaft zu ihrem Beobachtungssystem verhält und welche Rolle dabei Medienwandel und Wirkungsannahmen spielen.«
Maria Löblich, Rundfunk und Geschichte, 3-4 (2016)
»Auch wenn Seidler seine Studie bereits abgeschlossen hatte, als ›besorgte Bürger‹ in Dresden und anderswo anfingen, über die ›Lügenpresse‹ zu klagen, eine Erklärung für dieses Phänomen findet man trotzdem.«
Aschot Manutscharjan, Das Parlament, 18-19 (2016)
O-Ton: »Pegida und IS teilen Wahrnehmungsstandard« - John David Seidler im Interview bei der Frankfurter Rundschau am 16.03.2016.
O-Ton: »Anfällig sind potenziell wir alle« - John David Seidler im Gespräch mit mit Lisa Boekhoff beim Weser Kurier am 12.03.2016.
Besprochen in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.02.2016, Frank Pergande
Neue Osnabrücker Zeitung, 20.03.2016, Maik Nolte
Humanistischer Pressedienst, 15.07.2016, Armin Pfahl-Traughber
H-Soz-u-Kult, 08.09.2016, Ralf Klausnitzer
www.lehrerbibliothek.de, 13.05.2016, Dieter Bach
Junge Freiheit, 12 (2017)
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, 20 (2018), Holger Böning
Neue Politische Literatur, 63 (2018), Norman Domeier