Beschreibung
Die Notwendigkeit, Kinder sexuell aufzuklären, wird spätestens seit dem 18. Jahrhundert nicht mehr in Frage gestellt. Dennoch herrscht Uneinigkeit über die Inhalte und die pädagogische Umsetzung der Aufklärung.
Anhand von (west-)deutschen Sexualaufklärungsbüchern für Kinder und Familien (1950-2010) und der darin enthaltenen Konstruktionen von kindlicher Sexualität rekonstruiert Christin Sager den Wandel von gesellschaftlichen Normstrukturen und von pädagogischen Debatten über kindliche Sexualität und Aufklärungspraxis: Welche Familien- und Geschlechterkonstruktionen, sexuelle Normen und Diversitätsvorstellungen sowie Diskurse über sexualisierte Gewalt manifestieren sich in den Aufklärungsbüchern?
Rezension
»Sagers Untersuchung [bietet] besonders hinsichtlich der zweiten Hälfte ihres Untersuchungszeitraums eine Reihe interessanter sexualitäts- und erziehungsgeschichtlicher Einsichten und leistet damit einen substantiellen Beitrag zum Forschungsfeld.«
Maik Tändler, H-Soz-u-Kult, 10.04.2017
»Eine sehr ausführliche und gute Analyse nicht nur der Aufklärungsschriften dieser Zeit.«
Stefan Timmermanns, Zeitschrift für Sexualforschung, 29 (2016)
»One strength of Sager's dissertation is her attempt to contextualize every period with social and economic changes in Germany. The author develops interesting thoughts on how transformations on the labor market, gender relations, migrations and political protest movements affected [...] sex education material.«
Barbara Rothmüller, IJHE, 2 (2016)
»[Eine] luzide geschriebene und umfassende Studie [...]. Ihre Mentalitätsgeschichte erfühlt den Puls der Bundesrepublik von ihren Anfängen bis heute. Anschaulich verdeutlicht sie den stets mit Machtverschiebungen einhergehenden Wandel der Wahrheit.«
Christoph David Piorkowski, Der Tagesspiegel, 08.02.2016
»Der Blick auf [...] ausgewählte Aspekte zeigt schon, wie wertvoll dies für an Sexualpädagogik Interessierte ist.«
Michael Altmann, profamilia magazin, 4 (2015)