Beschreibung
Karl Wolfskehls bedeutendes lyrisches Spätwerk, kommentiert von dem Wolfskehl-Biografen Friedrich Voit.
Die drei Gedichtzyklen Karl Wolfskehls, die bis heute am stärksten gewirkt haben, stellen die Quintessenz seines Schaffens im europäischen und neuseeländischen Exil dar. Ihre gültige Ausformung beschäftigte Wolfskehl bis zum Ende seines Lebens.
»Die Stimme spricht«, erstmals 1934 veröffentlicht, verlieh dem Selbstfindungsprozess, mit dem viele Juden in Deutschland auf die Ausgrenzung durch die Nationalsozialisten reagierten, einen eindringlichen poetischen Ausdruck.
Gleichsam als Gegenstück schrieb Wolfskehl die ersten Fassungen des großen Gedichtes »An die Deutschen«, das sich besonders an die Mitglieder des George-Kreises richtete und mit dem er sich als Jude von einem Deutschland abwandte, das sein eigenes geistiges Erbe verriet.
Den in den letzten Lebensjahren des Dichters komponierten Zyklus »Hiob oder Die Vier Spiegel« betrachtete Wolfskehl selbst als einen Höhepunkt seines dichterischen Schaffens. Im Bild des biblischen Hiobs gestaltete er auf originäre Weise seine »Vision vom Wesen des Judentums« vor dem Hintergrund des Völkermords.
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Autorenportrait
Karl Wolfskehl (1869-1948) Schriftsteller und Herausgeber der Zeitschrift 'Blätter für die Kunst' sowie der Sammlung 'Deutsche Dichtung', ging 1933 über die Schweiz und Italien ins neuseeländische Exil, wo seine bedeutendste Lyrik entstand.
Der Herausgeber:
Friedrich Voit, geb. 1947, ist Associate Professor of German an der University of Auckland (Neuseeland). Veröffentlichungen zur neueren deutschen Literatur (Volksaufklärung, J.M.R. Lenz, Exilliteratur) und Herausgabe der Werke
des deutsch-jüdischen Schriftstellers Gerson Stern
(1874-1956).