Beschreibung
Vorlesungsmitschriften sind eine wichtige Quelle für Lichtenbergs Vortragsweise. Dieser Band, der den vollständigen Text der Gamaufschen Erinnerungen präsentiert, versteht sich als eine Ergänzung zur Edition von Lichtenbergs unveröffentlichten Aufzeichnungen zu seinen physikalischen Vorlesungen. Die fünf von 1808 bis 1818 erschienenen, insgesamt etwa 2700 Seiten umfassenden Oktav-Bändchen stellen heute eine bibliophile Rarität dar. Ihre Bedeutung für das Verständnis einer großen Anzahl von Stichwörtern und Andeutungen in Lichtenbergs Vorlesungs-'Büchelgen', in denen er das Konzept für seine Vorlesungsstunden notierte, ist kaum zu überschätzen. Zwar räumt Gamauf inder Vorrede ein, es sei ihm nach 12 Jahren nicht mehr möglich, 'genau zubestimmen, welches eigentlich Lichtenbergs Worte, und welches meine Zusätze sind', gleichwohl finden sich zu einer ganzen Reihe von Zitaten in seinen Erinnerungen Vorlagen von Lichtenbergs eigener Hand in dessen Nachlaß, so daß Gamaufs Text als zuverlässig betrachtet werden darf, authentischer zudem als alles, was bislang an Mit- und Nachschriften von Lichtenbergs Kolleg bekannt ist. Diese Authentizität, gepaart mit der Seltenheit der Originalausgaben, gab Veranlassung, Gamaufs Erinnerungen, die erstmalig durch ein Register erschlossen werden, der Edition der nachgelassenen handschriftlichen Aufzeichnungen zur Seite zu stellen. Die im Text eingefügte Seitenbezifferung der Originalausgabe sichert ein Auffinden auch älterer Literaturhinweise in dieser Edition.
Autorenportrait
Georg ChristophLichtenberg (1742-1799) ist heute hauptsächlich als Sudelbuchschreiber bekannt. Wer als Göttinger Student des ausgehenden 18. Jahrhunderts etwas auf sich hielt, besuchte wenigstens einmal die Vorlesungen des Physikprofessors. Gottlieb Gamauf (1772-1841), war Student bei Lichtenberg und hörte beide Lichtenbergschen Vorlesungen in den Jahren 1793 bis 1796 mehrfach. Die Ausarbeitung seiner Nachschriften erschien 1808 bis 1818.