Beschreibung
Lange galt Gabriele Münter (1877–1962) lediglich als Gefährtin von Wassily Kandinsky, die eben auch malte. Als eigenständige Künstlerin, als wichtige Wegbereiterin der Moderne wurde sie erst nach ihrem Tod entdeckt. In Berlin geboren, kam sie 1901 nach München und begann Bildhauerei und Malerei zu studieren – bei Kandinsky, der dort in einer privaten Malschule (Akademien waren für Frauen nicht zugelassen) unterrichtete. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs und endgültig bis zur Oktoberrevolution 1917, als Kandinsky nach Russland zurückkehrte, waren sie ein Paar, das gemeinsam mit Künstlerfreunden wie Franz Marc, August Macke, Marianne von Werefkin, Alexej von Jawlensky, Paul Klee … Kunstgeschichte schreiben sollte: Im sogenannten Russenhaus in Murnau gründeten sie 1911 die lose Künstlergruppe des „Blauen Reiter“, heute ein Inbegriff der Klassischen Moderne.
Matthias Mühling (geb. 1968), Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und 2017/18 Kurator der Ausstellung „Gabriele Münter. Malen ohne Umschweife“, verfasste den einführenden Text zu unserer kleinen Künstlermonographie mit 40 zentralen Werken der Malerin.