Beschreibung
Kinder entwickeln sich positiv, wenn ihre Eltern ihnen Sicherheit, Wertschätzung und Lenkung vermitteln. Starker, wiederkehrender Stress jedoch kann den Umgang der Familienmitglieder miteinander stark belasten: Sowohl das Befinden der Eltern als auch ihre Partnerschaft leiden darunter. Auch in ihrem Erziehungsverhalten hinterlässt er markante Spuren. Ungünstiges Erziehungsverhalten, massive Konflikte in der Partnerschaft und ein schlechtes Wohlbefinden der Eltern begünstigen zudem unerwünschtes kindliches Problemverhalten. Annette Cina zieht in differenzierter Analyse Rückschlüsse vom Stress der Eltern auf Verhaltensprobleme bei Kindern. Angaben von 250 Elternpaaren zeigen: Eltern mit höherem Stresspegel schätzen das Verhalten ihres Kindes als problematischer ein. Ein Teufelskreis, denn durch das Problemverhalten des Kindes fühlen sich diese Eltern wiederum selbst stärker belastet als andere. Das wirkt negativ auf ihr Wohlbefinden und ihre Reaktionen gegenüber Kind und Partner. Die Überprüfung des integrativen Arbeitsmodells unter Einbezug familiärer Risikofaktoren von kindlichem Problemverhalten lässt darauf schliessen, dass dem Erziehungsverhalten eine Schlüsselfunktion im System zukommt. Wer Kindern helfen will, muss demnach zuerst den Eltern helfen.
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