Beschreibung
Kaum jemand hat vorausgesehen, daß die DDR nach dem Entzug ihrer entscheidenden äußeren Stütze, des sowjetischen Imperialismus, so rasch und so vollständig zusammenbrechen würde. Im augenöffnenden Rückblick aber auf bedeutende Literatur, die im SED-Staat entstanden ist, wird sichtbar, daß dieses jüngste Ereignis seine Schatten schon sehr früh vorausgeworfen hat, spätestens seit dem 17. Juni 1953. Der Autor berücksichtigt in dem Band von den drei Schichten der DDR-Literatur, der kritisch-experimentellen, der Konform- und der Kompromißliteratur, einzig und allein die erste, oberste und schmalste, denn nur in dieser wird die Wirklichkeit der DDR und des "real existierenden Sozialismus" mehr oder weniger unbeschönigt und unverkürzt dargestellt, und allein in dieser sind Werke zu finden, deren literarischer Rang und damit allgemeine, über die DDR hinausreichende Bedeutung zukommt. Behandelt werden Texte von Brecht, Kunze, Biermann, Huchel, Sarah Kirsch, Kirsten, Kunert, Kolbe, Günther, Ratenow, Melle, Gabriele Eckart, Grünbein, Johnson, Christa Wolf, Braun, Irmtraud Morgner, Schädlich, Hein, de Bruyn, Müller, Hacks und Lange. Das vorliegende Buch ist erwachsen aus einer 25jährigen Beschäftigung mit der Literatur in der DDR.