Beschreibung
Wenige Themen begleiten das menschliche Denken so beständig wie die Frage nach dem Unendlichen. Die Arbeit geht ihr in Schellings frühen Schriften nach, indem sie die unendliche Sphäre als Raum des absoluten Ichs mithilfe geometrischer Konzeptionen konturiert, die Konstruktion der Naturprodukte in Schellings Naturphilosophie mittels mathematischer Reihen präzisiert und die komplizierten Verhältnisse der Identitätsphilosophie durch die Mathematik des Unendlichen erhellt. Die Studie verdeutlicht aber auch, wie bedeutsam die Philosophie für die Mathematik ist. Nach wie vor scheidet die in der Antike bekannte und frühneuzeitlich heftig debattierte Frage nach der Existenz einer aktualen Unendlichkeit die Geister. Die Studie untersucht das Unendliche als unabschließbaren Prozess und geschlossene Gesamtheit. Der Anspruch von Systemtheorien, bündige Erklärungsmodelle vorzulegen, ist offensichtlich nur unter der Annahme einer aktualen Unendlichkeit einlösbar.