Beschreibung
Dolmetschqualität ist ein komplexes Thema, das sich im Spannungsfeld zwischen den Anforderungen und Erwartungen von Nutzer:innen wie Dolmetscher:innen und der subjektiven Einschätzung des Publikums bewegt. Eine Dolmetschung soll so gut verständlich sein wie das Original, in der Realität orientieren sich Nutzer:innen aber häufig am Höreindruck und beurteilen Dolmetschungen eher nach prosodischen als nach inhaltlichen Faktoren.
Diese Studie untersucht den Einfluss von Redeflüssigkeit auf die zwei Qualitätsaspekte der kognitiven Wirkungsäquivalenz und der subjektiven Bewertung durch das Publikum. Aufbauend auf einer theoretischen Betrachtung verschiedener Qualitätsaspekte und deren Operationalisierung sowie der Komponenten von Redeflüssigkeit wird die Entwicklung des Versuchsdesigns und -materials eingehend beschrieben. Im Experiment zeigt sich, dass eine weniger flüssige Dolmetschung zwar gleich gut verstanden wird wie eine flüssige, das Publikum aber glaubt, sie schlechter verstanden zu haben.
Autorenportrait
Mag. Dr. Sylvi Rennert ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lektorin für Dolmetschen am Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Dolmetschqualität und verschiedene Einsatzbereiche des Dolmetschens.
Inhalt
1 Einführung
2 Begriffsbestimmung
2.1 Qualität
2.2 Redeflüssigkeit
3 Flüssigkeit in der Dolmetschwissenschaft: Ein Forschungsüberblick
3.1 Flüssigkeitsmerkmale in Ausgangs- und Zieltext
3.2 Flüssigkeit in der Qualitätsforschung: Erwartungen und Bewertungen
3.3 Messung der kognitiven Wirkung: Die Verständlichkeit von Dolmetschleistungen
4 Versuch: Einfluss der Redeflüssigkeit auf die Dolmetschqualität
4.1 Forschungsfragen
4.2 Forschungsdesign
4.3 Versuchspersonen
4.4 Ausgangstext
4.5 Versuchsmaterial
4.6 Fragebogen
4.7 Setting und Versuchsablauf
5 Ergebnisse
5.1 Versuchspersonen
5.2 Gesamtscore (Hörverständnistest)
5.3 Subjektive Bewertung
6 Diskussion und Schlussfolgerungen
6.1 Forschungsfragen und Antworten
6.2 Kritische Fragen zur Methode und Inferenzierbarkeit
6.3 Schlussfolgerungen
Bibliografie
Anhang