Beschreibung
Diese Untersuchung ist die erste eingehende Erhebung zu Theologie und Kunst an Chor und Priesterpforte der Kirche zu Steffenshagen in Mecklenburg. Noch nie ist der Versuch unternommen worden, den besonderen Gehalt beider Aspekte vor Ort zu ermitteln. So sind zunächst die zwölf Personen des Frieses in der Priesterpforte bestimmt und in ihrem theologischen Rang kenntlich gemacht worden. Dabei erbringt vornehmlich die theologische Betrachtungsweise der Typologie im Zuschnitt von Verheißung (Präfiguration) und Erfüllung die durchherrschende Maßgabe zum Verständnis. Vom symbolischen Zeichen (Blumen) für Maria und Christus ist oben in der Laibung in siebenteiligen Sinnordnungen die Zwölfzahl der Personen überwölbt. Es ist die Heilsgeschichte von Eva bis zu Gabriel und von Maria bis zu Bernhard und Benedikt, die hier vorgeführt wird. An den Chorwänden ist unter Sinn-Tieren (z. B. Panther für Christus) das feindliche Gegeneinander der Mächte für und gegen Maria und Christus dargestellt worden. Die zwei Reihen mit Weinlaub und Sternen stehen ein für Maria als Jungfrau und als "Apokalyptisches Weib". Das Ensemble von Spitz- und Kreisblenden im Giebelfeld der Ostwand zeigen symbolisch die Muttergottes und das Christuskind, oben umschlossen von der Trinität und den Vorvätern sowie unten von weissagenden Propheten.
Autorenportrait
Otto-Hubert Kost, 1929 geboren in Dresden, dort Abitur 1947; Studium der Theologie mit Promotion 1947 - bis 1954 in Berlin, Heidelberg und Göttingen; Studium der Philosophie, Geschichte, dazu des katholischen Kirchenrechts mit Promotion 1952 - 1956 in Göttingen und Innsbruck; 1956 - 1958 im Zisterzienserkloster Loccum; 1958 - 1994 als Theologe tätig in Schule und Kirche (bes. München und Hannover); seit 1983 Lehrbeauftragter im FB Religionswissenschaft an der Universität Hannover; ebendort seit 1994 Professor.