0

Der Dom zu Hildesheim

Seine Kostbarkeiten, Kunstschätze und sonstige Merkwürdigkeiten, Mit Tafelband,

Erschienen am 01.11.2012, Auflage: 1. Auflage
CHF 77,00
(inkl. MwSt.)
UVP

Lieferbar in ca. 10-14 Arbeitstagen

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783806787665
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden

Beschreibung

Im Jahr 1840 konnte Johann Michael Krâtz im Verlag Gerstenberg die Bände 2 und 3 seines Werkes "Der Dom zu Hildesheim, seine Kostbarkeiten, Kunstschätze und sonstige Merkwürdigkeiten" herausbringen. Der erste, grundlegende Band mit der Beschreibung des Domes und seiner Kunstschätze ist nie erschienen, aber handschriftlich in den Beständen der Dombibliothek überliefert. Seit dem ersten Erscheinen sind über 170 Jahre vergangen und der "Dom zu Hildesheim" ist zu einer bibliophilen Seltenheit geworden. Dieses Standardwerk der älteren Literatur hat aber auch in der heutigen Zeit, vor allem durch die seit 2010 laufenden archäologischen Forschungen und umfassenden Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten am Dom, eine herausragende wissenschaftliche Bedeutung. Mit der Wiedereröffnung des Domes 2014 und dem 1200-jährigen Bistumsjubiläum 2015 wird das öffentliche Interesse an dieser einmaligen historischen Quelle weiter zunehmen.Durch die Kooperation von Dombauverein, Dombibliothek und Verlag Gebrüder Gerstenberg ergibt sich nun die einmalige Gelegenheit, die lang vergriffenen und auch antiquarisch kaum verfügbaren Bände 2 und 3 gemeinsam in einem Band mit dem bislang unveröffentlichten Teil 1 neu herauszugeben. Dieser erste Teil entstand ebenfalls um 1840 und enthält praktisch einen Rundgang durch den Dom mit der Geschichte aller sichtbaren Details und ihres historischen Hintergrunds (Stiftungen, Personen, Liturgie etc.) in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Damit wird ein Zustand beschrieben und interpretiert, der spätestens mit der Zerstörung des Doms 1945 der Anschauung entzogen und nirgendwo sonst vergleichbar dokumentiert ist. Das Manuskript ist der Forschung bislang kaum bekannt und wurde entsprechend wenig rezipiert. Zum Zeitpunkt der Niederschrift standen grundlegende Umbau- und Renovierungsarbeiten am Dom noch bevor oder wurden unter Krâtz eigener, lebhafter Beteiligung erst geplant. Das Manuskript von Krâtz bietet daher den Augenschein seiner Zeit und überdies den einzigen wissenschaftlich begründeten Einblick in den Bauzustand des Domes vor den Umbauten des 19. Jahrhunderts. Da er überdies noch Quellen nutzen konnte, die im Zweiten Weltkrieg untergegangen sind, stellt er zugleich einen uneinholbaren Wissensstand dar. Die Anlage des Werkes als beschreibende, kommentierte und archivisch ergänzte Begehung der Dombau-Anlage bietet neue Einsichten nicht nur zu Fragen der Archäologie, Architektur und der Kunstgeschichte, sondern auch zu Fragen der Liturgie, des Stiftungswesens, der Epigraphik und, nicht zuletzt Fragen der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, sowie der Frömmigkeit und des kirchlichen Alltags an der Hildesheimer Kathedralkirche im Kontext der überregionalen Kirchengeschichte. Die sorgfältige Bearbeitung der Stiftungen und Grabmäler des Doms gibt ein gesichertes Verzeichnis der Prosopographie zu den handelnden Personen im Umkreis des Domkapitels. Im Rahmen der Neuedition wird dieses Standardwerk nun erstmals vollständig in einem Band vereinigt und mit einem modernen Schriftbild für den heutigen Leser erschlossen. Eine umfangreiche Einleitung bietet Einblicke in das Entstehen des Werkes, die gesellschaftlichen Verhältnisse im Hildesheim der 1830er und 1840er Jahre und in Leben und Schaffen des Autors.

Autorenportrait

Johann Michael Krâtz (1807-1885) lebte als Privatgelehrter in Hildesheim. Als langjähriger Zweiter Bibliothekar an der Dombibliothek Hildesheim war er deren wissenschaftlicher Kopf. Die Bibliothek erwarb schließlich auch seinen Nachlass. Krâtz hatte in Hildesheim Theologie, dann an der Universität Gießen Germanistik und Geschichte studiert, wo er 1832 mit Auszeichnung zum Dr.phil. promoviert wurde. Auf Grund seiner überragenden Quellenkenntnis und seiner historischen Arbeiten war er nicht nur seit 1838 Mitglied des Historischen Vereins für Niedersachsen, sondern auch ordentliches Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Leipzig und des Gelehrten-Ausschusses des Germanischen Museums in Nürnberg. In einer Zeit der Geringschätzung historischer Quellen sammelte und exzerpierte er, zum Teil auch mit erheblichem finanziellen Aufwand, alle erreichbaren Quellen und Literaturen zur regionalen Geschichte und gilt bis heute als bester Kenner der Bistumsgeschichte. Seine überragende Quellenkenntnis, seine wissenschaftliche Redlichkeit und Verlässlichkeit, seine nach den Maßstäben der Zeit methodische Sauberkeit, seine Absicherung im akademischen Netzwerk seiner Zeit und besonders seine Kenntnis von Quellen und historischen Zuständen vor den Zerstörungen der Weltkriege machen ihn zu einem herausragenden Gewährsmann.

Weitere Artikel aus der Kategorie "Geschichte"

Alle Artikel anzeigen