Beschreibung
Von 1414 bis 1418 tagte das Konstanzer Konzil, die wohl bedeutendste spätmittelalterliche Kirchenversammlung. »Mehr als 83 Könige aus Asien, Afrika und Europa hatten ihre Gesandten geschickt«, vermerkt der Chronist Ulrich von Richental. Jan Keupp und Jörg Schwarz bieten mit diesem Band eine profunde und unterhaltsam zu lesende Geschichte des Konzils. Dabei beleuchten sie zum einen die politische und kirchengeschichtliche Dimension: die Beendigung des abendländischen Schismas, die Forderung nach einer Reform von Kirche und Reich und die Klärung von Glaubensfragen und Häresie, was in der Verbrennung des Jan Hus gipfelte. Zum anderen tauchen sie in die pralle Alltagsgeschichte der Handelsstadt ein. Gerade in Konzilszeiten war die Stadt ein Ort der Sinnesfreuden: »1700 Bläser, Pfeifer, Fiedler und sonstige Spielleute« und nicht zuletzt »700 öffentliche Dirnen« sorgten für die Unterhaltung.
Autorenportrait
Jan Keupp, geb. 1973, ist Professor für mittelalterliche Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 2012 erhielt er den Stauferpreis der Stauferstiftung Göppingen Jörg Schwarz, PD Dr., lehrt mittelalterliche Geschichte an der LMU München.