Beschreibung
Der Kieler Maler Friedrich Mißfeldt war dem Publikum bisher vor allem wegen seiner spätimpressionistischen Staffeleimalerei aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg bekannt, der er seinen herausragenden künstlerischen Ruf zu verdanken hat. Mit diesem Buch sollen neben seinen Landschafts- und Porträtgemälden weitere Facetten seines Oeuvres vorgestellt werden, darunter sein grafisches Werk und seine Wandmalereien als wichtige Auftragsarbeiten. Wegen der Kriegszerstörungen gelten die Wandbilder in Kieler Gebäuden heute alle als verloren und sind weitgehend unbekannt. Sie können jedoch aus umfangreichem Skizzenmaterial rekonstruiert werden.
Zahlreiche Vorzeichnungen und Skizzen aus den 1920er und 30er Jahren belegen Mißfeldts hervorragendes zeichnerisches Talent, sein hohes Können im Bereich der figürlichen Darstellung und seine Freude am dekorativen Gestalten ebenso wie seinen Humor, seine Fantasie und tiefe Empfindsamkeit. Sie geben aber auch Einblick in sein Selbstverständnis und seine künstlerischen Positionen als Heimatmaler in Kiel, die nicht zuletzt durch das politische Zeitgeschehen beeinflusst waren. So will dieses Buch nicht nur das Werk und die Biografie eines Malers dokumentieren, sondern einen weitergehenden Beitrag zur Stadt- und regionalen Kunstgeschichte leisten.
Autorenportrait
Dr. Telse Wolf-Timm studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Volkskunde an den Universitäten Kiel und München. Langjährige wissenschaftliche Leiterin des Künstlermuseums Heikendorf, freiberufliche Kunsthistorikerin, Autorin und Kuratorin am Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum, an der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek und der Kunsthalle zu Kiel.
Dr. Doris Tillmann, Kieler Volkskundlerin, arbeitete als freie Kulturwissenschaftlerin vorwiegend zu landes- und kulturhistorischen Themen, war wissenschaftliche Mitarbeiterin des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseums und ist seit 2004 Direktorin des Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseums und Leiterin des Stadtarchivs Kiel. Autorin der Bücher „Landfrauen in Schleswig-Holstein 1930-1950“, „Arbeiten für’s Wirtschaftswunder“ und „Auf Walfang“.