Beschreibung
Reformen, sowohl im Inneren als auch von aussen, prägen die Entwicklung der Universität seit ihrer Entstehung. 14 Aufsätze von Wissenschaftlern aus Australien, Belgien, Frankreich, Österreich, der Schweiz, Ungarn und Deutschland erschliessen das ebenso komplexe wie hochaktuelle Spannungsfeld «Universität – Reform» in chronologisch wie thematisch breiter und komparativer Perspektive.
Autorenportrait
Martin Kintzinger, geboren 1959, ist seit 2002 Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Münster, zuvor war er von 1999 bis 2002 an der LMU München Professor für Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte. Gastprofessuren an der EHESS Paris 2011 und EPHE Paris 2016. Er forscht über Universitäts- und Wissensgeschichte, Geschichte der Diplomatie und internationale Beziehungen.
Wolfgang Eric Wagner, geboren 1966, wurde 1999 an der HU Berlin promoviert und 2009 an der Universität Rostock habilitiert. Seit 2012 ist er Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Münster. Er forscht zur Erinnerungskultur (Memoria) und zur Universitätsgeschichte.
Julia Crispin, geboren 1982, wurde nach dem Studium der Kunstgeschichte, Mittelalterlichen Geschichte und Ur-und Frühgeschichte 2016 in Münster promoviert und arbeitet seit 2017 als Koordinatorin im SFB 874 an der Ruhr-Universität Bochum.
Inhalt
Martin Kintzinger: Universität – Reform. Ein Spannungsverhältnis von langer Dauer (12.–21. Jahrhundert)
Jacques Verger: Pourquoi réformer l’université ? Réflexions sur les principales réformes universitaires en France au Moyen Âge
Frank Rexroth: Reformen gegen den disziplinären Eigensinn. Die Pariser Statuten von 1215 und der Konservatismus der frühen Universitätsgeschichte
Spencer E. Young: A Workshop of Wisdom or a Pomp of Satan? Critics and Reform at the Early University of Paris
Ingo Runde: Universitätsreformen in Heidelberg – Überlieferung und Erschließung
Bruno Boute: Universitätsreform und Konfessionalisierungspolitik: das Beispiel der Habsburgischen Niederlande und Burgund (Löwen, Douai, Dole) 1590–1620
Ulrich Rasche: Innensichten auf Wandel und Reform an deutschen Universitäten des 17. bis 19. Jahrhunderts. Beobachtungen aus (Jenaer) Akten
Björn Thomann: Reformvorstellungen der Burschenschaften in Breslau und Bonn im Vormärz und in der Revolution 1848/49
Johan Lange: Die Reform der akademischen Disziplin durch die Literatur. Briefromane für Studenten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
Alois Kernbauer: Die Thun’sche Universitätsreform und die Restrukturierung der Habsburgermonarchie im Neoabsolutismus
Harald Lönnecker: Studentische Reformvorstellungen nach 1918
Christa-Irene Klein: Gerd Tellenbach, ein «Hochschulreformer der ersten Stunde». Kontinuität und Wandel der universitären Krisenlösungsansätze 1945–1962
Sebastian Brändli: «Die Schweiz vor unübersicht-lichen Mammuthochschulen zu bewahren». Systembildung und Hochschulreformen in der Schweiz der 1960er Jahre
Barbara Wolbring: Wissenschaft und Politik. Walter Hallstein und die Reform der Universitäten in den ersten Nachkriegsjahren
Rainer Christoph Schwinges: Universität – Reform. Ein Epilog