Beschreibung
Neuchâtel – zwischen deutscher und französischer Aufklärung In Neuchâtel trafen während des 18. Jahrhunderts die Schweizer, die deutsche und die französische Kultur aufeinander. Die Stadt und ihr Umland bieten sich deshalb paradigmatisch dafür an, die schweizerische Aufklärung im Kontext der europäischen zu studieren. Im Fokus stehen wichtige lokale Akteure aus dem Leben Neuchâtels, deren Erforschung Ausblick auf schweizerische und europäische Themen der Aufklärung geben. Dieses Jahrbuch enthält interdisziplinär ausgerichtete Studien, die verschiedene Persönlichkeiten des kulturellen Lebens von Neuchâtel zur Zeit der Aufklärung erforschen. Indem diese Akteure in ihren lokalen wie europäischen Kontexten verortet werden, werden intellektuelle Konturen und Praktiken des Wissens erkennbar, denen bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Da im Fürstentum Neuchâtel mehrere Kulturen zusammentrafen und es als klar umrissenes Hoheitsgebiet zugleich abgeschlossen und weltoffen war, entstand ein intellektueller, politischer und religiöser Mikrokosmos, in dem sich lokale und internationale Traditionen fruchtbar vereinten und dessen Erforschung Ausblick gibt auf die vielen Interessen und Themen der europäischen Aufklärung. Beiträge – Contributions Pierre-Olivier Léchot et Virginie Pasche, Introduction Sabine Pellaux, Henripolis (1625): repenser les relations commerciales dans l’Europe moderne Grégoire Oguey, «Un éclat désagréable et scandaleux». Quand les archives neuchâteloises de Berlin font réapparaître des déchirements au sommet de l’État en 1740 Séverine Huguenin et Timothée Léchot, Les noyés du Mercure suisse. Production et diffusion d’un savoir scientifique dans la première moitié du XVIIIe siècle Pierre-Olivier Léchot, De Wolff à Zinzendorf. Portrait du polymathe Johann Peter Conrad Stadler (1720–1745) au miroir de son Mnemonicon en lapsus et errores Rossella Baldi, Collectionner la nature dans la région neuchâteloise à la moitié du XVIIIe siècle Sandrine Girardier, Automates, prothèses et utilité publique. La mécanique selon Pierre et Henry-Louis Jaquet-Droz et Jean-Frédéric Leschot Virgine Pasche, Quand la romancière se fait pamphlétaire. Aspects de la pensée politique d’Isabelle de Charrière autour des Lettres trouvées dans la neige Nadir Weber, Zwei preussische Diplomaten aus Neuchâtel. Jean de Chambrier und Jean-Pierre Chambrier d’Oleyres zwischen Fürstendienst, Familieninteressen und Vaterlandsdiskursen
Autorenportrait
Die Gastherausgeber: Pierre-Olivier Léchot, Jahrgang 1978, studierte in Neuchâtel, Bern und Tübingen. Er promovierte an der Faculté de théologie der Université de Genève. Er arbeitete sechs Jahre lang am Institut d’histoire de la Réformation in Genf, danach folgten drei Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Université de Neuchâtel. Zurzeit arbeitet er als Maître de conférences en histoire moderne an der Faculté de théologie protestante in Paris. Virginie Pasche, Jahrgang 1978, promoviert zurzeit mit einer Arbeit über Isabelle de Charrière. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut de littérature française (ILF) der Université de Neuchâtel, wo sie bereits von 2008 bis 2009 als doktorierende Assistentin tätig war. Von 2008 bis 2012 arbeitete sie an einem FNS-Projekt zu Isabelle de Charrière mit.