De concordantia catholica
Liber tertius., Nicolai de Cusa Opera omnia 14,3
Kallen, Gerhard /
Erschienen am
01.01.1959, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Am 3. Dezember 1943 erfolgte der große Luftangriff auf Leipzig. Ihm fiel mit den Beständen des Verlags F. Meiner u. a. auch das im Druck befindliche und schon zur Hälfte gesetzte Manuskript von Buch III des Nikolaus von Kues De concordantia catholica zum Opfer. Die Arbeit langer Jahre musste ganz neu begonnen werden. Es ist das Verdienst von Frau Dr. Thea von der Lieck-Buyken, welche die ersten Aufnahmen der einzelnen Hss. aufbewahrt und über den Krieg gerettet hatte, daraus den Variantenapparat wiederhergestellt und dazu den Text in alter Zeilenzählung geschrieben zu haben. Der vorliegende Druck des III. Buches unterscheidet sich äußerlich von Buch I und II durch die Untergliederung der am Rande stehenden »Paragraphen«. Das hat große Vorteile. Die Übersichtlichkeit gewinnt und die Zitierung wird erleichtert. Nach dem Neudruck von Buch I und II werden Praefatio und Indices zum gesamten Bande in einem eigenen Hefte folgen. In Buch III wurden im Variantenapparat belanglose Einzelvarianten in größerer Anzahl gestrichen; um ihn übersichtlich und lesbar zu gestalten.
Autorenportrait
Nikolaus von Kues (Nicolaus Cusanus) kommt 1401 im heutigen Bernkastel-Kues zur Welt. Nach kurzem Studium der freien Künste in Heidelberg widmet er sich an der Universität Padua dem Kirchenrecht. Nach der Priesterweihe um 1440 wird Nikolaus 1448 zum Kardinal ernannt. 1433 verfaßt Nikolaus auf dem Basler Konzil seine erste grundlegende Schrift De concordantia catholica, in der er als Jurist und Theologe eine neue Ekklesiologie, eine allgemeine Konzils- und Staatstheorie sowie eine darauf aufbauende Reichsreform entwirft. Die erste von Nikolaus zur Veröffentlichung bestimmte philosophisch-theologische Schrift De docta ignorantia ist grundlegend für das Verständnis seines Denkens. Hier entwickelt er seinen berühmt gewordenen Begriff der "coincidentia oppositorum" der theologisch von der Suche nach Gott und philosophisch von der Jagd nach Weisheit geleitet ist. Mit der Einsicht in das Nichtwissen des Wissens distanziert sich Nikolaus von der ontologisch bedingten Erkenntnismetaphysik der Hochscholastik, um ein neuzeitliches Wahrheitsverständnis zu begründen. Nikolaus von Kues verbringt die letzten sechs Jahre seines Lebens am Hofe des Papstes in Rom und stirbt 1464.