Beschreibung
Dieser Band vermittelt Kenntnisse zu aktuellen Entwicklungen in der deutschsprachigen und baltischen exophonen Literatur. Der besondere Schwerpunkt liegt auf der Wechselbeziehung zwischen Mehrsprachigkeit und dem Politischen. Der politische Aspekt bleibt dabei nicht auf das politische Engagement der Autoren oder die erzählten politischen Hintergründe beschränkt, sondern das Politische des Literarischen selbst wird in dem Sinne miteinbezogen, dass der politische Raum durch kulturelle Phänomene geformt wird, durch die Erzeugung von Weltansichten.
Mit Yoko Tawada, José FA Oliver, Christian Kracht, Peter Waterhouse, Barbi Markovic, Margeris Zarins und Gohar Markosjans sind nur einige der Autorinnen und Autoren genannt, deren Texte im Band untersucht werden.
Autorenportrait
Prof. Dr. Marko Pajevic ist Inhaber des Lehrstuhls für Germanistik an der Universität Tartu, Estland.
Inhalt
Marko Pajevic: Interferenzen. Einführung
Till Dembeck: Heute sprechen. Literatur, Politik und andere Sprachen im Lied (Herder, Alunans, Barons)
Liina Lukas: Sprache und Schrift im baltischen Raum
Marin Jänes, Maris Saagpakk, Annika Saar, Marianne Laura Saar: Widerspiegelungen der gesellschaftlichen Mehrsprachigkeit in der deutschbaltischen Literatur am Beispiel von Georg Julius von Schultz-Bertram, Monika Hunnius und Edzard Schaper
Natalia Blum-Barth: Vom historischen Erbe zur selbstbestimmten Sprach(en)politik? Literarische Mehrsprachigkeit in Litauen und Lettland
Aigi Heero: Über die Mehrsprachigkeit in den Romanen von Gohar Markosjan-Käsper
Ruta Eidukeviciene: Sprachwechsel in der neuesten litauischen Migrations- und Mobilitätsliteratur
Hélène Thiérard: Mehrsprachige Literaturen gegen die "Pathologie des Universellen". Die politische Relevanz von poetischem Sprachdenken heute
Martins Laizans: Dinner with Mock Faustus: Multilingual Cuisine Cooks the Identity
Sandra Vlasta: Literatur - grundsätzlich mehrsprachig!? Das politische Potential literarischer Mehrsprachigkeit heute, am Beispiel von Barbi Markovic' Superheldinnen
Dinah Schöneich: "Ich werde eingetaucht/in vas"? Peter Waterhouses Prosperos Land als Dynamisierung von T.S. Eliots The Waste Land
Tomas Espino Barrera: José F. A. Oliver zwischen Politik und Literatur: von Häusern, Müttern und Muttersprachen
Marko Pajevic: Sprachabenteuer: Yoko Tawadas exophone Erkundungen des Deutschen
Hélène Thiérard: Mehrsprachige Literaturen gegen die "Pathologie des Universellen". Die politische Relevanz von poetischem Sprachdenken heute
Dieter Neidlinger und Silke Pasewalck: "Die Sprache hat also ihren Ort." Zur Mehrsprachigkeit von Maja Haderlaps: Roman Engel des Vergessens
Michael Navratil: Sprach- und Weltalternativen. Mehrsprachigkeit als Ideologiekritik in kontrafaktischen Werken von Quentin Tarantino und Christian Kracht
Oyvind Rangoy: Train of language, train of thought: Notes of an exophonic anomaly
Autorinnen und Autoren
Sachregister
Personenregister