Beschreibung
Themenstellung: Die Publikation ist das Ergebnis eines interdisziplinären Forschungsprojekts, das über die Auseinandersetzung mit aktuellen Ansätzen der Musiktheorie, Wahrnehmungspsychologie und Kognitionswissenschaft neue Erkenntnisse für die Kunstwissenschaft liefert. Auf Basis eines strukturellen Vergleichs von Bild- und Tonkompositionen (Farbe-Ton, Motiv, Gesamtwerk) wird ein neuer Ansatz zur Analyse abstrakter Malerei entwickelt und an einem Bild von Pollock exemplifiziert, der sich an der Methodik der Musikwissenschaft und zugleich an den Theorien der Künstler orientiert. Die Untersuchung der kognitiven Leistungen bei Produktion und Rezeption erklärt auch die verschiedenen Herangehensweisen an Kunst (Analyse - Deutung) auf Basis der allgemeinen Wahrnehmungsleistungen. Es zeigt sich, dass das Visuelle und Auditive nicht mehr vom Denken zu trennen ist, wodurch das Primat der Sprache aufgehoben wird. Damit wird nicht nur eine neue Form der Analyse, sondern auch ein visuelles Denken etabliert, dem in der Zeit der iconic turn und multimedia ein immer höherer Stellenwert zuzumessen ist.
Autorenportrait
Marina Linares, geboren 1967, Studium der Kunstgeschichte, Philosophie, Germanistik und Musikwissenschaft in Köln, Promotion im Fach Kunstgeschichte in München.