Beschreibung
Seit ihren Anfängen lehnte die NSDAP den Parlamentarismus als Regierungsform vehement ab. Gleichwohl beteiligten sich die Nationalsozialisten ab 1924 aus taktischen Erwägungen an den Reichstagswahlen der Weimarer Republik, hieß doch "den Reichstag erobern" nicht weniger, als "die Staatsgewalt erobern". Dieses Ziel rückte mit jeder Neuwahl näher; der "parlamentarische Arm der Bewegung" wandelte sich binnen weniger Jahre von einer unbedeutenden Abgeordnetengruppe zur mit Abstand größten, den Parlamentsalltag weitgehend prägenden Fraktion im Wallot-Bau. In seiner unmittelbar aus den Quellen erarbeiteten Studie zeichnet der Autor nicht nur den beispiellosen Aufstieg der Nationalsozialisten im Reichstag der Weimarer Republik nach, er rückt auch deren parlamentarisches Wirken in allen relevanten Politikbereichen in den Blickpunkt. So ist die erste fundierte Gesamtdarstellung zur Thematik entstanden, die zudem neue wichtige Aufschlüsse über Entwicklung, innere Struktur, ideologische Position und politische Taktik der NSDAP vor 1939 bietet.