Beschreibung
»Natascha hatte ihr erklärt, dass die Farbe Rot und das Wort schön im Russischen den gleichen Wortstamm haben. Rot ist schön.«
1985. Silke ist 15, als die Mutter die Familie mitsamt dem ju?ngeren Bruder verlässt, erst Brandenburg, später Deutschland den Ru?cken kehrt. Silke bleibt beim Vater zuru?ck – ohnmächtig, die entstandene Lu?cke zu schließen. Fortan ist sie auf der Suche: Nach sich selbst, nach einer, ihrer Familie, nach Stabilität, deren Fehlen auch durch den Zusammenbruch der DDR omnipräsent wird. Und liebt dabei so radikal, wie sich das Land um sie herum verändert.
Jetzt, zehn Jahre später, findet Silke den Mut, ihre Suche zu beenden. Die Bahn bringt sie zur Mutter nach Holland – weg von allem Vergangenen – und ebnet so Kilometer fu?r Kilometer den Weg in Silkes Zukunft.
»Rot ist schön« – ein Roman u?ber persönliche und gesellschaftliche Umbru?che und der immerwährenden Suche nach Zugehörigkeit.
Autorenportrait
Rita König (*1962) ist diplomierte Betriebswirtin und lebt in Rathenow. Für ihre literarische Arbeit erhielt sie zahlreiche Aufenthaltsstipendien, wie zum Beispiel im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf. Bisher veröffentlichte sie ihre Erzählungen in Literaturzeitschriften und Anthologien.
Rezension
Auszug aus der Märkische Allgemeine vom 25. September 2015
„Die DDR ist nur der Kolorit drumherum“
… Das ausgerechnet ein Unternehmen im tiefsten Westen der Republik die Geschichte über eine ostdeutsche Frau auf der Suche nach einer heilen Welt, geschrieben von einer Autorin aus Brandenburg, veröffentlicht, lässt Rita König zufrieden schmunzeln. Zugleich macht sie deutlich, dass ihr Werk keineswegs politisch motiviert ist. Silkes Reise zur Mutter spielt in den 1990er Jahren. Dazu gehört eben auch der Rückblick in die Kindheit und Jugend, die sie aber keineswegs als etwas Besonders beschreibt. Es ist die Normalität, in diesem Umfeld ist Silke aufgewachsen, genau wie die Autorin selbst. „Die DDR ist nur der Kolorit drumherum“, so König. …