Beschreibung
Gut 160 Jahre sind vergangen, seit der Industriellen Revolution die landtechnische Revolution folgte. An die Stelle von Mensch und Tier traten um 1900 Landmaschinen aller Art, mit deren Hilfe besser und schneller gepflügt, gesät, geerntet und gedroschen werden konnte. Wegbereiter waren zunächst ab 1860 die Dampfflüge. Sie galten über Jahrzehnte als Symbol des technischen Fortschritts, doch unübersehbar wirkte die von den Verbrennungsmotoren ausgehende Konkurrenz. Größe und Stärke allein reichten den Landwirten nicht mehr aus. Zunehmend gefragt war die Kombination von Kraft und vielseitiger Einsatzmöglichkeit, so wie sie in den von Verbrennungsmotoren angetriebenen Motorpflügen und als bald auch den Ackerschleppern zur Anwendung gelangte.
Zu den ersten Unternehmen, die dies in Deutschland erkannten, gehörte die seit 1871 in „Linden vor Hannover“ ansässige Hannoversche Maschinenbau AG, kurz Hanomag. Weitsichtig ergriff sie ab 1912 die Chance, sich im landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugbau zunächst mit den Motortragpflügen ein neues Standbein zu schaffen, die Radschlepper folgten 1924. Als einer der führenden Landmaschinenhersteller leistete die Hanomag immer wieder bedeutende Beiträge zur Mechanisierung der Landwirtschaft. Mit über 350.000 in knapp 60 Jahren gefertigten Landmaschinen hat die Hanomag Fahrzeuggeschichte geschrieben. Noch die ganzen 1960er Jahre über zählte Hanomag unbestritten zu den führenden deutschen Schlepper-Herstellern. In ihrer Gesamtleistung war die Landtechnik von Hanomag für die Landwirtschaft sicherlich ebenso bedeutsam wie die Fowler’schen Dampfpflüge. Als kurzsichtig erwies sich jedoch die Konzernpolitik, die eine Entwicklung beendete, die durch Innovationen und Qualität immer wieder zu überzeugen vermochte.
Den Ruf, äußerst verlässliche Helfer für den Landwirt zu sein, haben die Hanomags bis heute behalten. Die vorliegende, erstmals in der Olms Presse in Hildesheim erscheinende zweite überarbeitete und erweiterte Auflage der „Landmaschinen von Hanomag“ bietet dazu mit zahlreichen Bildern, Prospekten, Daten und Geschichten, Zahlen und Fakten eine Fülle an Material. In acht Kapiteln mit ca. 30 Beiträgen nebst ausführlichem technischem Anhang wird die Geschichte eines der wohl bedeutendsten Produktionszweige des traditionsreichen deutschen Maschinenbauunternehmens, seiner Produkte, Fertigungsentwicklungen und dahinterstehenden Personen mit Zusammenfassungen der Inhalte auch in englischer Sprache erzählt.