Beschreibung
Abstruses vom netten Nachbarn nebenan, Abgründe, die sich ganz plötzlich in Seelen auftun, und mythische Wesen, die neben dem erfolgsorientierten Großstadtmenschen massiv an Furcht einflößender Wirkung verlieren. Monster und Matsch sind in dieser Kurzgeschichtensammlung nicht gefragt. Hier geht es um Subtileres: um den edlen Ritter, den frau sich wünscht, der aber schon seit dem Mittelalter tot ist. Um die selbstsichere junge Frau, die sich plötzlich verliert und verloren geht in der Liebe zu einem geerbten Musikinstrument. Um den Sohn, dessen Liebe zur Mutter ihn zum Mörder werden lässt. Es geht um Grenzen der Wirklichkeit, aber auch um Prioritäten, Ziele, Besessenheiten: Entscheidungen und ihre bisweilen tödlichen Folgen. Die Geschichten haben eins gemeinsam: Das Alltägliche und Normale ist es, das sich sanft und plötzlich als anormal entpuppt und den Leser frösteln lässt. Denn unter dem Normalen lauert das Unerwartete, das Absonderliche, das Gefährliche. Erkennen wir es nicht als solches, wird es uns verschlingen.
Autorenportrait
Ju Honisch schrieb schon mit zwölf Jahren ihr erstes Buch, sehr zum Leidwesen ihrer Eltern, waren die doch der Meinung, sie solle ihre Zeit besser mit sinnvolleren Tätigkeiten verbringen. Jahrzehnte später sind sinnvollere Tätigkeiten immer noch nicht ihre Stärke. Sie hat in Deutschland und Irland gelebt und wohnt derzeit in Hessen mit zu vielen Büchern und zu vielen Musikinstrumenten, aber nur einem Mann. Sie hat einen MA in Literaturwissenschaft und Geschichte. Für ihren ersten Roman »Das Obsidianherz« erhielt sie 2009 den Deutschen Phantastik Preis. Das letzte Buch der gleichen Reihe wurde mit dem SERAPH ausgezeichnet, dem Preis für Phantastische Literatur, der von der Phantastischen Akademie auf der Leipziger Buchmesse 2014 verliehen wurde. Sie schreibt sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch.