Beschreibung
Originalausgabe: La riforma della dialettica hegeliana.
Autorenportrait
Giovanni Gentile:
Giovanni Gentile wurde am 30. Mai 1875 auf Sizilien in kleinbürgerliche Verhält-nisse hineingeboren und am 14. April 1944 in Florenz von einem Partisanentrupp ermordet. Zunächst studierte er Philosophie an der Scuola Normale Superiore in Pisa und wirkte anschließend als Gymnasiallehrer in Neapel. 1906 wurde er an der Universität von Palermo zum Professor für die Geschichte der Philosophie ernannt, wo er eine Schule begründete. Im Jahr 1914 wechselte er an die Universität Pisa, 1917 an die Universität "La Sapienza" in Rom. Zusammen mit Benedetto Croce gilt Gentile als Vertreter des italienischen Neo-Idealismus, dies in Auseinandersetzung mit dem damals vorherrschenden Positivismus und Naturalismus. Parallel zum französischen Philosophen Maurice Blondel entwickelte er ein eigen-ständiges philosophisches System, das gemeinhin als Aktualismus bezeichnet wird, und das ganz auf den schöpferischen Denkakt des menschlichen Geistes abstellt. Auf einer anderen Grundlage entwickelt er eine mit seinem Denkansatz kongruente philosophische Pädagogik, worauf sich die Schulreform in Italien bezog. Jahrzehntelang leitete er die bedeutende philosophische Zeitschrift "La Critica", worin sich sein Gedankengut facettenreich niedergeschlagen hat. Seine Philosophie wurde zum Gegenstand einer lebhaften Auseinandersetzung und wird bis heute sehr kontrovers eingeschätzt. Dies nicht zuletzt aus dem Grund, weil Gentile seine anfänglich a-politische Theorie in die politische Praxis des Italienischen Königsreichs umzusetzen gedachte und unter dem Ministerpräsidenten Benedetto Mussolini als Kultusminister amtete und 1922 zum Senator auf Lebzeiten ernannt wurde.
Michael Walter Hebeisen:
Akademischer Werdegang: 1988 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Bern. 1992 Lizentiat ("Über die Mündigkeit des Volks zur Souveränität", "Zur Konnexität von Freiheit und Gleichheit") und 1994 Promotion ("Souveränität in Frage gestellt"). Forschungsassistenz bei Prof. Peter Saladin ("Wozu noch Staaten?" und "Staatszweck, Staatsziele, Staatsaufgaben"). 1995-2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundesamt für Justiz im Dienst für die Totalrevision der Bundesverfassung. Zahlreiche Publikationen ("Recht und Staat als Objektivationen des Geistes in der Geschichte" und "Pragmatismus, Pluralismus, Realismus") und rege Mitwirkung an internationalen wissenschaftlichen Kongressen. Seit 2008 Übersetzer, Herausgeber und Verleger der Werk-Editionen von vier italienischen (Rechts-) Philosophen (Giuseppe Capograssi, Pietro Piovani, Giovanni Gentile und Bertrando Spaventa). Seit 2015 Mitarbeit an der "Anthology of Swiss Legal Culture", einem Online-Projekt, das klassische Texte zur Jurisprudenz in der Schweiz einführt, kommentiert, situiert und digital zugänglich macht, verantwortlich für den Bereich "Legal Philosophy and General Jurisprudence".