Beschreibung
In vorliegendem Buch begibt sich der Autor Robert Lorenz auf die Spur des Schlesischen und seiner Konstrukteure an der Neiße in Vergangenheit und Gegenwart. Nach 1990 erlebte das Bekenntnis zu einer schlesischen Identität in Görlitz und seinem Umland großen Zuspruch. In der östlichen Oberlausitz entstand zeitweilig eine schlesische politische Bewegung, hier wurden erinnerungspolitische Debatten mit weit überregionaler Bedeutung geführt. Eine vermeintliche Randregion drängte ins Scheinwerferlicht, fragte selbstbewusst nach ihrem Platz in Geschichte und Gegenwart und löste damit Fragen und Verunsicherungen aus, die bis heute nachhallen. Beobachtungen auf Volksfesten, bei Heimatabenden und Fußballspielen stehen neben Analysen volkskundlicher Texte und Interviews mit zentralen Akteuren. Und immer wieder taucht der Autor aus stadtethnografischer Perspektive in die Fülle der Görlitzer Geschichtshorizonte ein, die diese Stadt auszeichnen wie nur wenige andere. Damit entsteht ein faszinierender Text über Heimat, Geschichte, Erinnerung und Identität in der Mitte Europas.