Beschreibung
Milica Vukobrankovics ist eine junge, blitzgescheite und hochgebildete Frau. 1918 verdingt sie sich als Lehrerin, lernt den Landesschulinspektor Piffl kennen und wird bald zur Freundin und Vertrauten der ganzen Familie. Einige unerklärliche Krankheitsfälle in der Familie und eine gefälschte Pille bei Frau Piffl lassen den Verdacht einer Vergiftung mit Arsen und Phosphor aufkommen; es wird gegen die Vukobrankovics wegen versuchten Giftmordes ermittelt. Um von sich abzulenken versucht sie, unter Ausnutzung eines vierzehnjährigen Kindes, den Verdacht auf den Adoptivsohn der Familie zu lenken. Vor Gericht verteidigt sie sich so geschickt, daß sie nicht wegen des Mordversuches, sondern nur Vorzeitig aus der Haft entlassen erhält sie eine Stelle als Bürokraft im Verlag Konegen. Dort avanciert sie schnell über die Stelle der ersten Sekretärin bis zur Prokuristin des Verlages. Mit dem Inhaber des Verlages und Familienvater Ernst Stülpnagel hat sie ein Verhältnis, was sie aber nicht daran hindert, sich auch in seinem privaten Heim unentbehrlich zu machen. Unter anderem übernimmt sie Einkäufe und die Aufbewahrung von Lebensmitteln für die Familie. Als alle Mitglieder der Familie, auch die Kinder, plötzlich und unerklärlich schwer erkranken, stellt sich bald heraus, daß eine Vergiftung die Ursache ist und Vukobrankovics die Giftmischerin. Sie wird zum zweiten Mal wegen versuchten Giftmordes vor Gericht gestellt. Mit ihrer intelligenten Verteidigung und ihren rhetorischen und manipulativen Fähigkeiten gelingt es ihr erneut, glimpflich davonzukommen. Sie wird nicht wegen Mordversuches, sondern nur wegen 'schwerer körperlicher Beschädigung ' zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Auch diese Strafe muß sie nicht vollständig verbüßen. Sie ändert ihren Namen in Elisabeth Thury und beginnt eine erfolgreiche Karriere als Journalistin. Sie stirbt 1973, hochgeehrt als 'Doyenne des österreichischen Journalismus'. Ihre dunkle Vergangenheit ist nahezu vergessen. Der Schriftsteller und Arzt Ernst Weiß schildert in diesem 1924 verfaßten Buch nicht nur die beiden Sensationskriminalprozesse, sondern liefert auch eine psychologische Interpretation des Charakters der Vukobrankovics.