Beschreibung
Die Not der als anwendungsorientiert apostrophierten Betriebswirtschaftslehre ist
folgende: Sie möchte die wirklichen Probleme der wirklichen Welt anpacken und
kennt nur den verdinglichten Stern funktionalistischer Apriori: Es wird objektiviert,
definiert, gerechnet – es werden leblose Konzept-Korsette für Gestalten geschnürt,
die mit dem Schatten zur Sonne figurieren. Zukunftsfähige Wirtschaftswissenschaft
geht anders. In diesem Buch wird das praxis- und naturtheoretische Plädoyer in Anschlag gebracht, dass Betriebswirtschaftslehre nur als kritische Wissenschaft von der Praxis des Unternehmens sinnvoll betrieben werden kann. Das zentrale Anliegen ist, dazu die stillschweigend-theoretische Sphäre klassischer Narrative des Unternehmerischen in einer genealogischen Spurensuche durch das 20. Jahrhundert analytisch sichtbar zu machen, und so, konstruktiv gewendet, praxis- und naturtheoretisch gegen den Strich zu bürsten. Mit diesem Vorgehen verbunden ist die Erwartung, die Lebendigkeit von Natur in Theorie und Praxis des Unternehmens klarer und differenzierter als bislang zur Geltung bringen
zu können.
Wenn es uns also überhaupt noch ein Anliegen sein sollte, Zukünfte lebenswert
zu gestalten, dann führt vermutlich kein Weg daran vorbei, dem Projekt der Aufhebung der Leblosigkeit den Not-wendenden Raum zur Entfaltung zu gewähren.