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Chancengleichheit als Leitkonzept der Bildungs- und Gesellschaftspolitik

Eine ordnungsökonomische Untersuchung zu Konflikt- und Konsenspotential

Erschienen am 01.11.2015, Auflage: 1. Auflage
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783731611745
Sprache: Deutsch
Umfang: 396
Format (T/L/B): 20.0 x 13.0 cm

Beschreibung

Die Forderung nach Chancengleichheit findet in marktwirtschaftlichen Gesellschaften breite Anerkennung, da sie Freiheit und Eigenverantwortung, genauso aber auch Gleichheit und Fürsorge zu fördern verspricht. Tatsächlich verbergen sich hinter dem Begriff jedoch zahlreiche unterschiedliche Deutungen und sogar unauflösbare normative Kontroversen. Durch intransparente, einseitige Begriffsverständnisse laufen selbst empirische Studien Gefahr, weniger zur Aufklärung beizutragen, als vielmehr für politische Partikularinteressen instrumentalisiert zu werden. In Gesellschaften mit pluralen Wertvorstellungen stellt sich daher die Frage, inwieweit Chancengleichheit als politisches Leitkonzept dem übergreifenden Interesse aller Bevölkerungsteile überhaupt entsprechen kann. Die vorliegende Arbeit untersucht die Möglichkeiten, Bedingungen und Grenzen eines gesamtgesellschaftlichen Konsenses zur Realisierung von Chancengleichheit. Eine Taxonomie wird entwickelt, die das Spektrum von Konzepten der Chancengleichheit erfasst und ermöglicht, diverse Interpretationen gleichwertig in die folgenden Analysen einzubeziehen. Die weitere Untersuchung bedient sich ordnungsökonomischer Methoden, die eine gesamtgesellschaftliche Perspektive vermitteln. Mit Hilfe der Konstitutionenökonomik wird analysiert, für welche politischen Gestaltungsfragen bestimmte Auslegungen breite Zustimmung in der Bevölkerung finden können. Ein evolutionsökonomisches Modell erforscht Bedingungen, die es ermöglichen, dass eine spezifische Konzeption von Chancengleichheit in der Gesellschaft tatsächlich und dauerhaft gelebt wird. Ebenso werden anwendungsbezogene Mess- und Implementierungshürden aufgegriffen, die die Anzahl realisierbarer Konzepte einschränken und damit die Konsensfindung erleichtern. Insgesamt zeigt sich, dass der Erfolg eines auf Chancengleichheit gerichteten Programms keinen engen ethischen Konsens verlangt, sondern sich möglicherweise allein aufgrund seiner Zweckmäßigkeit, Praktikabilität und Viabilität zum dauerhaften Vorteil aller Betroffenen entwickelt.

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