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Das Geld im ökonomischen Denken des Merkantilismus

Erschienen am 01.09.2015, Auflage: 1. Auflage
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783731611523
Sprache: Deutsch
Umfang: 249
Format (T/L/B): 20.0 x 13.0 cm

Beschreibung

Die Geschichte des ökonomischen Denkens ist ein Forschungsbereich im Rahmen der Wirtschaftswissenschaften, der zum gegenwärtigen Zeitpunkt weitgehend vernachlässigt wird – zu Unrecht, denn die Kenntnis der ökonomischen Denkgeschichte ist für das Verständnis heutiger Methoden und Resultate der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung unentbehrlich. Eine Analyse ist vor allem bei solchen ökonomischen Lehrmeinungen notwendig, die von ihrem historischen Kontext abstrahiert wurden und daher eine verzerrte Beurteilung erfahren haben. Jede ökonomische Theoriebildung ist in ihrer Intention und in ihrer Thematik auf realgeschichtliche Phänomene bezogen, die jene Fragen aufwerfen werden, mit denen sich das ökonomische Denken einer Zeit auseinandersetzt. Auch das ökonomische Denken des Merkantilismus greift die in der Realität entstandenen Problemlagen auf und findet seinen Ursprung in den realgeschichtlichen Zusammenhängen jener Epoche. Im Mittelpunkt des merkantilistischen Denkens steht die Auseinandersetzung mit geldtheoretischen Fragen. Dabei wird bereits eine umfassende Geldlehre entwickelt, die eine Darstellung der ökonomischen Wirklichkeit ihrer Zeit gibt und die sich in einzelnen Elementen in der modernen ökonomischen Theoriebildung erhalten hat. Ihre Analyse zeigt, dass die gesamte merkantilistische Geldlehre mit Rücksicht auf den historischen Gesamtzusammenhang formuliert wird und sich an Fragestellungen orientiert, die von der Realität aufgegeben werden: Die merkantilistische Epoche zeichnet sich durch die Entstehung und Konsolidierung der modernen souveränen Staaten aus – die ökonomischen Schriften des Merkantilismus sind auf die machtpolitischen Bedürfnisse des neu entstandenen Staates und auf das Ziel der staatlichen Machtentfaltung ausgerichtet. Ihre Verfasser – unter ihnen Jean Bodin, John Locke und Ferdinando Galiani – stellen die ökonomische Theoriebildung in den Dienst des Staates, und auch ihre Untersuchungen zum Geld werden grundsätzlich mit dem machtpolitischen Aspekt der staatenbildenden Epoche verbunden. In letzter Konsequenz muss ihnen dabei die Begründung der geldtheoretischen Analyse zugesprochen werden.

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